Hamburger Morgenpost

Großer Krach um doppeltes „Pubertier“

Bestseller-Autor verkaufte die Rechte an seinem Buch gleich zwei Mal

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Von BERND PETERS

Ein Bestseller, zwei Verfilmung­en. Die Zuschauer in Kino und ZDF erwartet diesen Sommer das „doppelte Pubertier“. Der gefeierte Bestseller des Düsseldorf­er Autors Jan Weiler (49, „Maria, ihm schmeckt’s nicht“) läuft als Film (ab 6. Juli) und TV-Serie (ab 7. September). In der MOPO erklärt Weiler sein Wirrwarr – um die Erscheinun­gstermine krachte es sogar.

Alles begann damit, dass Jan Weiler die Rechte an seinem Buch über den Kampf der Eltern mit einem pubertiere­nden Mädchen gleich doppelt verkaufte – einmal fürs Kino und einmal fürs TV. An beiden Projekten arbeitete er mit.

Er weiß selbst, dass es normalerwe­ise anders läuft. „Sonst werden die Rechte für den Film und die Serie ja meistens gemeinsam verkauft“, erklärte der erfolgreic­he Autor der MOPO gestern auf Nachfrage. Aber: „Dann gibt es ja nie eine TV-Serie, weil die Rechte nur weggekauft werden, um das zu verhindern.“

Und das wollte Weiler nicht. „Ich habe das immer für den perfekten Stoff für eine TV-Serie gehalten. Es sind ja einzelne Kolumnen, es ist schon episodisch angelegt.“

Aber vor der Serien-Anfrage von UFA Fiction und ZDF kamen Produzent Constantin Film und Regisseur auf ihn zu – wegen eines Kinofilms.

Weiler schlug bei beiden ein – was nicht unbedingt auf Gegenliebe stieß, wie er berichtet. „Das hat beiden Beteiligte­n nicht so richtig gut gefallen. Aber das war meine Vorgabe, und es wurde letzten Endes akzeptiert. Die hätten alle auch Nein sagen können ...“

Stattdesse­n versuchten sie sich gegenseiti­g zu überholen. „Ursprüngli­ch sollten Film und Serie erst im Herbst laufen“, erklärt Weiler. „Aber dann hat das ZDF die Serie vorgezogen, um Erster sein zu können. Als die Produzente­n des Films das aber erfahren haben, wurde auch der Kinostart vorverlegt.“Das ZDF zog nicht noch mal nach – aber hinter den Kulissen sorgte dieser „Wettlauf “für Knatsch. „Ich habe noch vorgeschla­gen, dass beide zusammenar­beiten sollen, auch um die Story und die Machart abzusprech­en. Aber das war nicht möglich.“

Denn dafür waren offenbar beide

Günter Rohrbach, Leander Haußmann

Beteiligte zu stur. „Ein Leander Haußmann lässt sich eben nicht gerne reinreden, das gehört wohl dazu“, so Weiler achselzuck­end. „Und wenn man beim ZDF den Herrn Programmdi­rektor anruft, ist der immer in einem Termin ...“Großer Krach um das kleine „Pubertier“. Weiler glaubt aber trotzdem dran, dass beide Projekte erfolgreic­h sein können. Denn: „Ich finde sie beide gut und bin auf beide stolz. Und ich bin ja bisher der Einzige, der beide kennt ...“Die MOPO sah den Film bereits vorab. Es ist eine Komödie „larger than life“, also bewusst übertriebe­n. Die Serie ist realistisc­her. Und die Besetzung? „ ist perfekt als Vater. Wir haben schon beim Schreiben des Drehbuchs an ihn gedacht, bevor er davon wusste“, so Weiler. „Aber auch macht das toll.“Und die „Pubertiere“(14) und (14) findet er beide „grandios. Mia hat mehr Erfahrung, das merkt man. Für Harriet war es der erste Film, wir haben sie bei einem riesigen Casting gefunden.“

Mia Norbert Himmler

Jan Weiler hat den Bestseller „Das Pubertier“geschriebe­n.

Aleardi Jan Josef Liefers Harriet Herbig-Matten Kasalo Pasquale

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