Jetzt stimmen die Bürger ab
Entscheidung am 15. September:
Kommt ein Radweg am Övelgönner Elbstrand oder kommt er nicht? Die endgültige Entscheidung über diese Frage sollen nun die Hamburger treffen. Die Altonaer Bezirksversammlung hat am Donnerstag entschieden, dass am 15. September ein Bürgerentscheid stattfinden soll. Die Gegner des Radwegs sind wütend, dass nun doch wieder alles möglich ist.
Die Diskussion um einen Radweg auf Hamburgs beliebtem Elbstrand in Övelgönne ist mit vielen Emotionen geladen, dass zeigte sich, als die Opposition gestern geschlossen den Saal verließ und die Sitzung für eine Stunde unterbrochen wurde.
Doch SPD und Grüne wollen, dass es am 15. September zu einem Bürgerbegehren kommt und die Altonaer entscheiden, ob es am Elbstrand eine neue Lösung für Radfahrer geben sollte.
Dabei hatten die Gegner dieses Vorhabens, die Initiative „Elbstrand retten“, innerhalb kürzester Zeit 13 000 Unterschriften gesammelt. „Wir sind enttäuscht, dass es zu einem Bürgerentscheid kommt. Die Hamburger haben bereits ihr Votum abgegeben“, sagt Christiane Petersen, eine der Initiatoren, zur MOPO. „Die Zeit zwischen der Feststellung unseres erfolgreichen Bürgerbegehrens und der gestrigen Abstimmung kann man mit ,Tarnen, Tricksen, Täuschen‘ zusammenfassen.“
Laut Altonaer SPD-Fraktion habe man einen sechs Meter breiten Radweg direkt am Elbstrand nie befürwortet. „Aber wir sind offen, über Alternativen nachzudenken“, sagt Thomas Adrian, Vorsitzender der SPD-Fraktion Altona. „Wenn an diversen Stränden an Nord- und Ostsee die Schaffung von befestigten Strandwegen möglich ist, dann sollten wir doch zumindest in Altona prüfen können, ob in Övelgönne Ähnliches möglich ist.“
Samina Mir, Befürworterin eines Radwegs und Gründerin der Initiative „Elbstrandweg für alle“begrüßt den Bürgerentscheid. „Nun werden wirklich alle gefragt“, sagt sie. Den großen Erfolg der Gegeninitiative beim Stimmensammeln begründet sie mit einer „gewaltigen Manpower“: „Elbstrandweg für alle wurde nicht mal von 2000 Bürgern unterschrieben.“
Die Bezirksversammlung verabschiedete außerdem einen Antrag, dass die Elbchaussee ab Palmaille/Klopstockstraße einen Radfahrstreifen bekommen soll.