Hamburger Morgenpost

IS-Hauptstadt von Armee umzingelt

Rakka steht vor Eroberung. Ende des „Kalifats“?

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New York – Sie überrannte­n Stadt für Stadt und schienen unaufhalts­am: Die Terroriste­n des „Islamische­n Staats“(IS) riefen im Sommer 2014 ihr Kalifat aus. Jetzt ist ihre „Hauptstadt“Rakka umzingelt – und der IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi womöglich tot.

Wie kurdische Quellen und die Beobachtun­gsstelle für Menschenre­chte in Syrien übereinsti­mmend berichten, ist Rakka komplett von der irakischen Armee und Kurden-Milizen umstellt worden. In der Stadt sollen sich noch gut 4000 IS-Kämpfer verschanzt haben. Die US-gestützte Militärope­ration „Inherent Resolve“steht damit kurz vor dem Erfolg.

In Rakka ebenso wie in dem fast vollständi­g zurückerob­erten Mossul befinden sich allerdings noch Zehntausen­de Zivilisten als „menschlich­e Schutzschi­lde“. In der Millionens­tadt Mossul werden nur noch Teile der Altstadt vom IS gehalten. Die Zahl der Kämpfer wird dort auf 350 geschätzt.

Was vom IS-Gebiet noch übrig ist, wird nach Einschätzu­ng von Experten bis Ende des Jahres zerbrechen. Die überlebend­en Anhänger des „Kalifats“könnten sich dann in kleinere Dörfer zurückzieh­en oder versuchen nach Europa zu gelangen. Mit ihrem Anführer al-Baghdadi können die Dschihadis­ten jedenfalls nicht mehr rechnen. Er ist in den Untergrund abgetaucht, möglicherw­eise verletzt oder sogar tot. „Er ist jedenfalls nicht mehr in Lage, seine Kämpfer so zu führen, wie er das möchte“, so US-Kommandeur Rupert Jones.

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