Harte Strafen für brutale Oma-Mörder
84-Jährige laut Richterin „grauenvoll zugerichtet“: Einer der Täter bekommt „lebenslänglich“– Tumulte im Saal
Nach mehr als hundert Verhandlungstagen und einer Dauer von mehr als zwei Jahren ist der Prozess um die Ermordung einer 84Jährigen in Wilhelmsburg gestern zu Ende gegangen. Bei der Urteilsverkündung vor dem Landgericht Hamburg kam es zu Tumulten.
Die Details des brutalen Raubmordes an einer Seniorin sind für die Angehörigen im Gerichtssaal nur schwer zu ertragen. Bei dem Versuch, sie zu knebeln, wird der 84-jährigen Frau ein Reinigungstuch so fest in den Mund gepresst, dass ihre Zunge nach hinten umklappt und ihr die Atemwege verschließt. Infolge des festen Strangulierens mit einer Decke reißt ihr Mundwinkel acht Zentimeter weit ein.
Die „hoch betagte und körperlich gebrechliche Frau“, wie es in der Urteilsverkündung heißt, wird „in den Schwitzkasten genommen“und „in den Sessel gedrückt“. Angelika S. (24) wurde zu 11,5 Jahren Haft verurteilt. Die Einblutungen zeugen von einem „gewaltsamen Packen, Stoßen und Schlagen“, so die Richterin. Die Täter legen die Dame im Bad ab, wo sie kurze Zeit später stirbt, und bedecken zuvor ihr „grauenvoll zugerichtetes Gesicht“mit einem Tuch. Die Beute des Trios: Schmuck und Bargeld im Wert von mehreren Tausend Euro.
Für diese brutale Tat hat Aramis P. (27) muss lebenslänglich ins Gefängnis. das Gericht die drei Angeklagten zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Ein 27-Jähriger bekommt „lebenslänglich“. Ein 25-Jähriger muss für zwölfeinhalb Jahre und eine 24-Jährige für elfeinhalb Jahre ins Gefängnis. Die Stimmung im Gerichtssaal ist angespannt. Elf Justizbeamte sichern den Saal, drei weitere sind im Zuschauerraum postiert. Dort Ricardo W. (25) bekam 12,5 Jahre Haftstrafe. sitzen rund 60 Angehörige der Angeklagten.
Bei der Urteilsverkündung bricht eine Frau schreiend auf dem Boden zusammen – ein Rettungswagen wird gerufen. Mehrfach schlägt ein Mann wütend gegen die Scheibe zwischen Zuschauerraum und Gerichtssaal. Die Angeklagte, eine zierliche junge Frau, liegt schluchzend in den Armen ihrer Verteidigerin. Die Verteidiger der Angeklagten kündigten Revision an.
Ein Rettungswagen wird gerufen.