Janßen drückt aufs Tempo
➤ Klärung der Personalie „wäre arbeitserleichternd und hilfreich“ ➤ Folgen des Kreuzbandrisses: Kommt ein Ersatz für Miyaichi?
Vieles läuft gut in der Vorbereitung des FC St. Pauli, komplett frei von Problemen ist Olaf Janßen indes nicht. Zum einen wirkt die schwere Verletzung von Ryo Miyaichi nach, zudem wünscht sich der neue Coach innigst eine schnelle Lösung bei der nach wie vor laufenden Suche nach einem Sportchef.
Während sich die Klubführung in Sachen Nachfolge-Besetzung von Andreas Rettigs Zweitjob entspannt gibt, hatte Janßen schon beim Vorbereitungsauftakt darauf hingewiesen, dass er Unterstützung für nötig erachtet. Gestern erneuerte er seine Sichtweise: „Das wäre für mich arbeitserleichternd und hilfreich“, erklärte er, gab sich dann aber zuversichtlich: „Es wird kein Schnee fallen, bevor der neue Sportchef da ist.“Um als gebürtiger Krefelder bei einem Blick aus dem Fenster auf den Hamburger Sommertag mit 15 Grad und Dauerregen lachend anzufügen: „Da, wo ich herkomme, würde ich das so sagen.“Derweil die Führungsetage also schon ein Weilchen nach Vervollständigung fahndet, ist ebenso unerwartet wie auf tragische Weise eine Planstelle in St. Paulis ProfiKader frei geworden. Der Kreuzbandriss von Ryo Miyaichi trifft auch Janßen hart. „Ryo ist in einem super Zustand aus dem Urlaub zurückgekommen, wir haben voll mit ihm geplant“, sagte der Trainer. „Das ist ein Ausfall, der weh tut.“Und von dem man noch nicht wisse: „Können wir das innerhalb der Mannschaft kompensieren?“Maurice Litka und Mats Möller Daehli wären solche Kandidaten. Realistischer scheint, dass der Kiezklub personell nachbessern wird, wenn es, so Janßen, „sportlich und finanziell Sinn macht“. Suchte man nur einen kurzfristigen Backup für die Bahnen, kämen altbekannte Namen wie Moritz Stoppelkamp (30, beim KSC aussortiert) oder der Janßen und Rettig bestens bekannte Tobias Werner (31, beim VfB Stuttgart im zweiten Glied) in Betracht. Da Miyaichis Gehalt frei wird (übernimmt für den Zeitraum der Verletzung die Berufsgenossenschaft) und der Vertrag des Japaners ohnehin in einem Jahr ausläuft, würde allerdings auch die langfristige Verpflichtung eines deutlich jüngeren Perspektivspielers Sinn ergeben.