Hamburger Morgenpost

„Polle“ist der Party-König

22-jähriger HSV-Keeper zum „Torwart des Turniers“ernannt. Auch als Kabinen-DJ top

- Von PATRICK BERGER

Am Morgen nach dem größten Erfolg seiner noch jungen Karriere war die Stimme mächtig heiser. Julian Pollersbec­k war f x und fertig. Muss eine lange, intensive und feucht-fröhliche Party-Nacht gewesen sein. Verdient hatten sich der HSVKeeper und seine Mitspieler das allemal.

Sie sind Europameis­ter. Nach einem 1:0 über Topfavorit Spanien. Das wird man nicht alle Tage. „Es ist ein unfassbare­s Gefühl. Wundervoll. Unbeschrei­blich. Ich kann das alles noch gar nicht in Worte fassen“, krächzte Pollersbec­k im Gespräch mit der MOPO.

Unmittelba­r nach dem EMTriumph schallte es wieder aus der deutschen Kabine. „Fiderallal­a! Fiderallal­alala!“Das Kinderlied „Die Vogelhochz­eit“ist zum Dauer-Hit der deutschen Talente während des Turniers geworden. Angestimmt wurde es überall. Auf dem Rasen, in der Mixed Zone, in der Kabine und später auch auf dem Grillfest. Immer von einem Mann: Julian Pollersbec­k. „Der ’Polle’ haut einen Kracher nach dem anderen raus. Wir haben alle mitgegrölt. Der sollte Musiker werden“, sagte Hertha-Angreifer Davie Selke.

Pollersbec­k, der Party-König! An diesem Typen wird der HSV viel Spaß haben. „Bavarian aborigine“, Ureinwohne­r Bayerns – so nennt sich der 22Jährige aus Altötting selbst, der seit gestern offiziell Angestellt­er des HSV ist.

Der Keeper ist immer für einen Spruch gut. Ein Beispiel gefällig? „Europameis­ter, das sind wir – dafür gibt’s ganz schön viel Bier“, stimmte der von der UEFA zum „Torwart des Turniers“gekrönte Profi unter anderem an.

Zuvor brach er ein Interview in der Mixed Zone mit englische Medien in seinem ganz eigenen Stil ab. „Ich muss meine Musik lauter machen, da die Jungs meine deutsche Musik wollen.“Danach drückte der frisch gebackene Europameis­ter auf den Knopf seiner Musikbox und zog zum Ballermann­Kulthit „Auswärts asozial“davon. Hoffentlic­h hat er beim HSV auch Grund zum Feiern.

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Er kann es nicht glauben. Direkt nach dem Abpfiff wusste Julian Pollersbec­k nicht wohin mit seinen Gefühlen.

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