So machen Sie Ihr Auto smarter
Mit einfachen Tricks rüsten Sie Ihren Wagen nach
Die Digitalisierung im Autobereich hat einen kernigen Begriff hervorgebracht: das rollende Smartphone. Immer mehr Automodelle sind dauerhaft online, kennen die Verkehrslage sowie Umfahrungen, können automatisch einen Notruf absetzen oder sich mit dem Zuhause vernetzen, um schon mal die Heizung anzuschalten. Kann Ihr Auto das auch?
Wenn nicht, dann verzweifeln Sie nicht. Auf den Zubehörmarkt drängen immer mehr Produkte, die fast jedes Auto ein Stück smarter machen, manchmal sogar smarter als brandneue Modelle – oft egal, wie alt es ist.
So holt zum Beispiel Zerotouch von Logitech Sprachsteuerung ins Auto (www.lo itech. com). Die notwendige Technik im Eigenheim vorausgesetzt, lässt die Handyhalterung mit zugehöriger App (nur für Android-Betriebssysteme; ab 60 Euro) den Fahrer mit seinem Zuhause kommunizieren. Eine Geste und ein Spruch, und schon gehen daheim die Lichter an oder die Rollläden hoch.
Produkte wie mobile Navigationsgeräte der Garmin-Serie Drive Smart (ab 130 Euro; www. armin.com) beherrschen Sprachsteuerung, die vornehmlich der Zieleingabe dient. Weiteres Feature ist neben Bluetooth-Freisprechfunktion oder Übertragung von Smartphone Benachrichtigungen auf das Navi-Display die Hilfe bei der Parkplatzsuche, die Autohersteller in Neuwagen gerade erst zu implementieren beginnen.
Auch eine automatische Notruffunktion kann man sich in sein Auto holen – noch bevor sie als eCall ab Frühjahr 2018 in alle Neuwagen verpf ichtend eingebaut werden muss. Über ein gekoppeltes Smartphone können die neuen Garmin-Geräte je nach Version im Falle eines Unfalls Hilfe rufen. Auch ein kleiner Alleskönner des deutschen Start-ups Pace bietet diese Funktion, von der man hofft, dass sie nie genutzt werden muss.
Der Bluetooth-Dongle Pace-Link wird in die OBD2-Schnittstelle gesteckt, die ursprünglich zum Auslesen der Fehlerdiagnose in der Werkstatt gedacht ist. Sie ist über den Fahrgastraum meist einfach zu erreichen, sodass immer mehr Lösungen auf den Markt kommen, die auch dem privaten Halter einen Zugang zum Nervensystems des Autos versprechen.
Dort dockt der Pace-Link an. Einmal eingesteckt, baut der Adapter (119 Euro; www. ace. car) zusätzlich eine Funkverbindung zum Handy oder TabletComputer auf. Sobald er über Bewegungssensoren einen Unfall registriert, setzt er via App und Pace-Callcenter einen Notruf ab, der aktiv bleibt, sofern der User ihn nicht abbricht.
Auch das Nachrüsten eines „WLANHotspots“ist kein Hexenwerk. Dazu kann man zum einen schlicht die Tethering-Funktion des eigenen Smartphones nutzen, je nach Mobilfunkvertrag und benötigtem Datenvolumen verliert man aber schnell den Überblick über die Kosten. Mehr Kontrolle ist mit Surfsticks und Prepaid-SIM möglich, die per Adapter im Zigarettenhalter unterkommen.
Denkbar einfach ist das Nachrüsten einer Freisprechanlage – vielleicht das einfachste und meistnachgefragte Zubehör, schließlich macht es die Handynutzung im Auto ohne großen Firlefanz legal. Einfache Bluetooth-Empfänger, für die man noch nicht einmal ein Autoradio benötigt, gibt es als Stand-aloneLösung mit Mikrofon und kleinem Lautsprecher. Für die Stromversorgung werden sie in die 12V-Buchse in der Mittelkonsole gesteckt.
Oftmals lassen sich die Geräte über die Aux-Schnittstelle auch mit der Audioanlage verbinden – zum Beispiel der „DAB’n’play 370“-Adapter von Blaupunkt mit erweitertem Funktionsumfang. Neben Freisprechen und Musikhören über Bluetooth ist das Teil zugleich DAB+-Empfänger fürs Radiohören in Digitalqualität, über ein Drei-Zoll-Display kann man die Stationen anwählen. Strom bezieht der 149 Euro teure Adapter ebenfalls über den Zigarettenanzünder.
Wer nicht nur über die Soundanlage im Auto telefonieren, sondern Apps seines Smartphones für Musik, Podcasts oder Navigation per Touchbefehl auf dem Radiodisplay nutzen möchte, kann – je nach Betriebssystem des eigenen Handys – Apple Carplay, Android Auto oder Mirrorlink mit speziellen Einbauradios von Herstellern wie Pionier, Kenwood, Sony oder Alpine nachrüsten. Die gängigen Geräte benötigen in der Regel einen Doppel-DIN-Einbauschacht.
Sony hat mit dem XAVAX100 (ab rund 430 Euro im Internet) einen Receiver im Programm, der sich sogar mit iPhones und Android-Smartphones gleichermaßen versteht und auch das Bild der Rückfahrkamera wiedergeben kann. Und die kann im Zweifel ebenfalls nachgerüstet werden.
Ein Satz, schon gehen daheim die Lichter an