Das Reich des
Bernhard Paul (70), der große Zirkusdirektor
Er kann es nicht lassen: Selbst mit 70 macht Bernhard Paul dauernd Faxen! Als die MOPO ihn in seinem alten Salonwagen aus den 50er Jahren besucht, versteckt er seine Augen hinter einer großen Echthorn-Persol-Brille, verschränkt die Arme wie ein ägyptischer Pharao nach der Einbalsamierung und schaut leblos, als wäre er eine Schaufensterpuppe. Bernhard Paul, der Gründer von „Roncalli“, hat schon als kleiner Junge davon geträumt, beim Zirkus zu arbeiten. 1976 verwirklichte er seinen Traum, gründete „Roncalli“und wurde in der Manege als Dummer August „Zippo“berühmt. Das Hamburger Gastspiel von „Roncalli“ging gestern zu Ende. Nun gibt es ein paar Wochen Sommerpause, danach geht es am 28. Juli in Lübeck weiter: Bis zum 20. August gastiert der Zirkus direkt am Holstentor.
Seinen 70. Geburtstag feierte Paul Ende Mai. Gratulationen wollte er keine. Aber er sagt: „Das Alter ist mir scheißegal. Jeder Arsch wird älter, das ist doch kein Verdienst.“Er hat genügend andere Dinge, auf die er stolz sein kann: Jede Menge Zirkuspreise, das Bundesverdienstkreuz, eine
Ehrenprofessurprominenter Freunde:und jede Dazu Menge zählen unter anderem der Rockstar Sting, die Sängerin und Tänzerin Caterina Valente sowie der Clown Oleg Popov. Paul ist ein leidenschaftlicher Sammler von Antiquitäten. In einer Halle in Köln lagern historische Zirkusgegenstände sowie Möbel historischer Gaststätten.
Soweit er nicht in seinem Zirkuswagen unterwegs ist, wohnt Paul entweder in Köln, in seiner
Wohnung am Wiener Naschmarkt
oder in seinem Anwesen auf Mallorca in der Nähe von Palma. OW