Bordelle hoffen auf das große Gipfel-Geschäft
Die meisten Läden in Hamburg stellen sich während des G20-Gipfels auf ein dickes Minus ein: 15 Millionen Euro Umsatzverlust wird allein der Einzelhandel nach eigenen Angaben machen. Einen regelrechten Boom dagegen erhofft sich die Sex-Industrie. Schließlich könnten theoretisch 15 000 Menschen auf der Suche nach ihrem ganz privaten G20-Höhepunkt sein. Die MOPO hat sich in einem Saunaclub und einem Luxus-Stundenhotel umgehört.
Der Luxus-Puff „Relax“liegt an der Adenauerallee in St. Georg, nur ein paar Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Wie das Geschäft hier laufen wird, ist schwer abzuschätzen. Einerseits kommen Staatsgäste, die sich die Edelhuren leisten können. Andererseits fürchtet Barkeeper Torsten S. (52), der hier seit 20 Jahren hinterm Tresen steht, dass die Kunden gar nicht bis zu ihm kommen werden. „Leider werden ja Teile der Innenstadt abgesperrt sein“, sagt er. „Wir hoffen aber, dass die Gäste trotzdem zu uns kommen können.“
Mit Prominenten weiß man in dem Laden jedenfalls umzugehen: Sportler und Politiker wären immer mal da, sagt der Barkeeper, alles sei sehr diskret. „Wir haben hier auch einen Geheimeingang. So werden die VIPs
„Wir haben hier auch einen Geheimeingang für VIPs.“Torsten S., Barkeeper
nicht gesehen“, Torsten S.
Noch mehr Hoffnung auf gute Geschäfte macht sich der Saunaclub „Harmony“an der Ramelsloher Allee in Seevetal – gerade weil er ein versichert ganzes Stück ab vom Schuss liegt. Der 30-jährige Inhaber ist guter Dinge: „Es kommen so viele Gäste – 10 000 Gipfel-Teilnehmer und 4800 Journalisten! Die wollen doch auch ihren Spaß haben“, sagt er. Auch die Huren, die im „Harmony“selbst Eintritt zahlen müssen, um anzuschaffen, sind gespannt. „Wir sind hier super zu erreichen, niemand wird erkannt. Wir können nur hoffen, dass wir ordentlich Kunden kriegen werden. Wir freuen uns auf jeden Fall auf G20“, sagt eine Frau. „An Messetagen blüht das Geschäft ja auch!“