Das hat das Treffen politisch gebracht
„Match des Jahres“nennt die italienische Zeitung „La Repubblica“das Aufeinandertreffen der beiden Alpha-Männchen Donald Trump und Wladimir Putin in Hamburg. Dass sie dabei für Syrien sogar etwas Greifbares erreicht haben, wird als größter Erfolg des Gipfels gewertet. Die G20-Bilanz:
Sie An vorbei haben Merkel geredet
Was ist der Sinn eines Gipfels? Dass Politiker miteinander reden, statt aufeinander schießen zu lassen. Russlands Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump hatten ihr erstes Aufeinandertreffen. Statt der geplanten 35 Minuten sprachen sie zweieinhalb Stunden miteinander. Und vereinbarten für das momentan gefährlichste Krisengebiet Syrien, in dem sich beide Seiten eine Art Stellvertreterkrieg liefern, einen zumindest regional begrenzten Waffenstillstand. Der allerdings muss seine Wirksamkeit erst unter Beweis stellen.
führt kein Weg
„Für viele ist Merkel de facto zur Präsidentin Europas und zur globalen Bannerträgerin fortschrittlicher Politik geworden“, bilanziert der britische „Observer“. Die Gastgeberin bildete das politische Kraftfeld, von dem alle Impulse ausgingen. Sie wurde von Russlands Präsident Wladimir Putin hofiert, der chinesische Präsident Xi Jinping wich ihr sprichwörtlich nicht von der Seite. Erdogans kleingeistiges Störmanöver (siehe nächster Punkt) trübte nur marginal die Bilanz.
Die Klima-Front steht (fast)
19:1 lautete im Vorfeld die Parole. Gemeint war die Strategie der Europäer, trotz des Ausstiegs von Trump-Amerika das Pariser Klimaschutzabkommen in der Greenpeace-Aktivisten protestierten im Vorfeld des C20-Gipfels. HafenCity zu retten. Größte Unsicherheitskandidaten im Vorfeld: Russland und China. Beide konnten überzeugt werden, zum Abkommen
zu stehen, Trump wurde als Klima-Killer isoliert. Dass am Ende plötzlich wieder Erdogan querschoss, hat vor allem damit zu tun, dass der Türke mal wieder mehr Geld (und sein Land als Entwicklungsland eingestuft) sehen will. Es geht um Finanzhilfen.
Entschlossen für Freihandel
Wie eine Kriegserklärung steht Trumps Parole „America First“im Raum: Die USA planen Strafzölle gegen China und Europa. Brüssel hat deutlich gemacht, dass es sich das nicht bieten lässt. „Wir können innerhalb von Tagen mit Gegenmaßnahmen reagieren. Ich versichere Ihnen, dafür brauchen wir keine Wochen“, so Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Ein wichtiges Signal besonders für den Exportweltmeister Deutschland.
Flüchtlinge? Nur heiße Luft ...
Auf eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge hat sich Europa bis heute nicht geeinigt. Einen herben Rückschlag gab es beim Kampf gegen Schlepper: Ein Vorschlag der EU für UN-Sanktionen gegen Schlepper scheiterte am Widerstand Russlands und Chinas.