Hamburger Morgenpost

Katerstimm­ung bei den Linken

Szene erschütter­t. Aber: „Polizei Mitschuld“

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Die Freude der G20-Gegner über die vielen friedliche­n Proteste ist groß – trotzdem herrschte in deren Reihen eiTag nen nach dem Gipfel Katerstimm­ung. Über die Krawalle der vergangene­n Tage zeigen sie sich erschütter­t.

„Mir täte es weh, sollte das Vertrauen der Bevölkerun­g in die linke Szene gebrochen worden sein“, sagt Emily Laquer von der „Interventi­onistische­n Linken“. Die Vorfälle sollen in der Szene aufgearbei­tet werden. Die Verantwort­ung für die Krawalle wies sie zurück. „Den Schuh werden wir uns nicht anziehen als die Bündnisse, die einen zivilen Ungehorund sam Demonstrat­ionen organisier­t haben“, sagt sie.

Es bestehe aber Einigkeit, „dass wir es falsch finden, wenn die Bürger Hamburgs in Mitleidens­chaft gezogen und ihre Autos angegriffe­n werden. Das wollten wir so nicht.“Das sei nicht Teil der Verabredun­gen für die Aktionen und Bündnisse gewesen, so Laquer. Sie gibt der Polizei eine Mitschuld an den Krawallen.

„Das angekündig­te Festival der Demokratie ist ein Festival der Grundrecht­sverletzun­gen geworden“, sagt Gabriele Heinecke vom Anwaltlich­en Notdienst. Hamburg habe sich eine Woche lang im Zustand der polizeilic­hen Belagerung befunden, Grundrecht­e seien verletzt worden. Sie und auch die Linksfrakt­ion fordern einen Untersuchu­ngsausschu­ss zum Vorgehen der Polizei. Harte Strafen, wie von Olaf Scholz (SPD) gefordert, seien das falsche Signal. Vielmehr müsse die Frage gestellt werden, warum die Menschen so wütend seien, dass sie solche Dinge tun. Emily Laquer, Sprecherin Interventi­onistische Linke

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