Abrechnung bei den Grünen
Kritische Fragen und harte Worte für die Parteispitze beim gestrigen Mitgliederabend zum G20-Gipfel
Passanten haben Blumen an die Türklinke eines Polizei-Busses an der Helgoländer Allee (St. Pauli) gesteckt. Rund 130 grüne Mitglieder versammelten sich gestern Abend auf Einladung des Landesvorstands, um über das G20-Desaster zu sprechen. Anwesend war auch Katharina Fegebank, die als Zweite Bürgermeisterin im Zentrum kritischer Fragen stand.
Denn etliche grüne Mitglieder kritisieren, dass die Parteispitze im Vorfeld des Gipfels zu lasch war angesichts dieser gigantischen Aufgabe. Und so hieß es vor den Türen der nicht öffentlichen Mitgliederversammlung unter anderem, dass die Grünen im Senat ihre Kritik zum Gipfel „viel deutlicher hätten machen müssen, um auch im Vorfeld zum Beispiel Forderungen nach Schlafcamps durchzusetzen“, so ein Mitglied. Etliche Mitglieder betonten, dass viele Grüne schließlich von vornherein gegen den G20-Gipfel in Hamburg waren. Direkte Kritik an Fegebank wollte jedoch niemand äußern, obwohl sie als Senatsmitglied hinter der Ausrichtung des Gipfels stand.
An anderer Stelle wurde das Polizeivorgehen kritisiert. „Was dort gelaufen ist, ist für die Grünen untragbar. Ich erwarte, dass die grüne Fraktion dem Innensenator keine Rückendeckung gibt“, meinte ein anderes Mitglied.
Für Fegebank ging es gestern Abend vor allem um die gewalttätigen Auseinandersetzungen: „Für mich selbst steht die Frage im Mittelpunkt, Eine City-Infotafel: „Ganz Hamburg dankt der Polizei.“ woher die völlig entfesselte Gewalt gerade auch bei Jugendlichen kommt und was wir als Politik und Gesellschaft dagegen tun können“, so sagte Hamburgs Zweite Bürgermeisterin zur MOPO.
Trotz aller Anspannung und Kritik schien der Abend recht ruhig zu verlaufen. Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe dauerte die Veranstaltung noch an.
„Was dort gelaufen ist, ist für die Grünen untragbar. “Ein Mitglied der Grünen