Sie machen aus Korn
Die Elmendorfs entstammen einer alten Branntwein-Dynastie –
Grappa, Whisky und Gin waren gestern. Jetzt ist der Korn zurück. Aber natürlich nicht die klare Billig-Variante für Schützenfeste und das schnelle Besäufnis. Es geht um goldene Edelbrände, die lokal in kleiner Auflage für angesagte Bars, Restaurants und Zigarren-Liebhaber gebrannt werden. In Hamburg ist Kai Elmendorf (46) angetreten, um den guten Ruf des Korns wiederherzustellen. Wenn Elmendorf und seine Frau Judith abends schlafen gehen, atmen sie Geschichte – und einen Hauch Korn. Denn ihr schönes Eichenbett haben sie aus den Bohlen eines gigantischen alten Kornfasses gebaut (s. Foto), das vor mehr als 100 Jahren für seine Familie gefertigt wurde. Der Wahl-Hamburger Elmendorf stammt aus einer Korn-Dynastie in der Region Bielefeld, die schon seit 1689 Korn brennen darf.
In seiner Korn-Manufaktur in Winterhude stellt Elmendorf heute Korn her, der in 200 Jahre alten Eichenfässern monatelang lagert. Jedes Fass hat einen Namen bekommen. „Charlotte“etwa, benannt nach der Großmutter. In ihrem hölzernen Bauch reifen derzeit 198 Liter Weizenkorn, den Elmendorf am 3. Dezember 2016 auf Fassstärke gesetzt hat. Fertig ist er noch lange nicht. „Ich will zurück zu den Wurzeln des Korns“, erklärt Elmendorf sein Engagement für den als Fusel in Verruf geratenen Schnaps. Dass er Lust an der Veränderung hat, beweist er auch an anderer Stelle: Er ist gerade über die Kammerrebellen in den Vorstand der Handelskammer gewählt worden. Sein Credo: „Ein guter Korn lagert in einem Eichenfass und er
„Ich will zurück zu den Wurzeln des Korn. Gereift im Eichenfass.“Kai Elmendorf