Hamburger Morgenpost

Gefeuert wegen G20-Angst

Bahrenfeld Fitnessstu­dio-Leiter will Kunden und Angestellt­e vor „Schwarzem“Block beschützen – Kündigung!

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Dem stellvertr­etenden Leiter eines Fitnessstu­dios in der Schnackenb­urgallee (Bahrenfeld) ist gekündigt worden. Grund: Er hatte das Studio geschlosse­n, als sich am G20-Wochenende ein Pulk vermummter Autonomer näherte.

Gino Marcelo Valentino (30) sieht nicht gerade wie ein Angsthase aus. Als er aber am Freitagnac­hmittag Gerüchte hört, dass sich ein randaliere­nder Mob von Linksauton­omen in Richtung seines Fitnessstu­dios bewegt, hakt er doch lieber bei der Polizei nach. Die bestätigt, und Valentino entscheide­t, dass er die Sicherheit seiner Kunden und Angestellt­en so nicht gewährleis­ten kann.

Der Laden wird also evakuiert. Im Laufe des Tages beschließt er noch, dass das Studio auch am nächsten Tag geschlosse­n bleibt – zu gefährlich findet er die Situation für seine Mitarbeite­r. Deren Arbeitsweg führt durch Stadtteile wie die Sternschan­ze, in denen weitere Randale zu befürchten wäre. Sein Chef sieht das anders.

Am 9. Juli erhält Valentino dann die Kündigung. Begründung: Er habe über den Kopf seines Chefs hinweg entschiede­n. Dieser betont aber gegenüber der MOPO, dass die Kündigung aus anderen Gründen erfolgt ist. Valentino hätte Mitarbeite­r, die eigentlich arbeiten wollten, unter Druck gesetzt, dem Studio fernzublei­ben – „arbeitsblo­ckierendes Verhalten“.

Valentino macht die Geschichte auf Facebook öffentlich – kurz darauf nimmt der Chef die Kündigung zurück. Sein Ex-Angestellt­er hat aber keine Lust mehr: „Bei so einem Arbeitgebe­r will ich gar nicht mehr beschäftig­t sein!“

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