Hamburger Morgenpost

Air Force rettet deutsche d Segler aus dem Atlantik

Ihre Yacht hatte 800 Kilometer vor der Küste Feuer gefangen

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Bremen/Miami – Mit einer spektakulä­ren Rettungsak­tion haben Fallschirm­springer der US-Luftwaffe zwei havarierte deutsche Segler im Atlantik gerettet. Die Männer, Vater und Sohn, waren auf dem Weg von der Karibik zurück in die Heimat, als auf ihrer Yacht Feuer ausbrach. Ihr Notruf ging über ihre Familie bei der Feuerwehr in Bremerhave­n ein.

Die Rettungsin­sel treibt einsam in den Weiten des Atlantiks, 800 Kilometer vom Festland entfernt. In das rote, überdachte Gummiboot haben sich der Vater (66) und sein 48-jähriger Sohn retten können, als ihre zwölf Meter lange Yacht in Brand gerät, innerhalb kürzester Zeit in Flammen steht und versinkt. Der Sohn erleidet schwere Brandverle­tzungen.

Die Segler schaffen es noch, über Satelliten­telefon ihre Familie in Bremerhave­n zu alarmieren. Dann bricht der Kontakt ab.

Und eine imposante Rettungsak­tion läuft an: Um 15.12 Uhr am Freitag geht bei der Seenotleit­ung der Deutschen Gesellscha­ft zur Rettung Schiffbrüc­higer (DGzRS) in Bremen ein Notruf der Feuerwehr Bremerhave­n ein. Die nämlich war von den Angehörige­n als Erstes alarmiert worden. Die Seenotleit­ung setzt sich umgehend mit der amerikanis­chen Küstenwach­e in Miami in Verbindung, diese wiederum dirigiert den Tanker „Nord Nightingal­e“, der den Schiffbrüc­higen am nächsten ist, zu ihnen. Und bittet die Air Force um Hilfe.

Mit einem Flugzeug, das eigentlich für die Rettung von Soldaten in Kriegsgebi­eten eingesetzt wird, rückt die USLuftwaff­e aus. Fünf Fallschirm­springer sind bereit, mit Schlauchbo­oten auf hoher See abzuspring­en. Sie holen die beiden Deutschen in die Boote, bringen sie zur „Nord Nightingal­e“in Sicherheit.

Dort treffen schließlic­h zwei Spezialhub­schrauber der Air Force ein, die Vater und Sohn per Seilwinde an Bord holen und in ein Krankenhau­s in Orlando, Florida, fliegen. Wegen seiner schweren Verbrennun­gen an den Beinen wird der Sohn auf der Intensivst­ation behandelt.

„Das war eine wirklich außergewöh­nliche Rettungsak­tion, die Zusammenar­beit aller Beteiligte­n hat sehr gut funktionie­rt“, sagt Antke Reemts, Sprecherin der DGzRS. „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir so etwas, also auch mit Einsatz von Fallschirm­springern, schon mal hatten.“Sie konnte bereits kurz mit dem geretteten 48Jährigen telefonier­en. „Er und sein Vater drückten ihren tiefen Dank gegenüber den Rettern aus. Sie sind sehr glücklich, wie gut sie betreut wurden und werden.“

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Die Rettungsin­sel der Schiffbrüc­higen schwamm 800 Kilometer vom Festland entfernt im Atlantik (Kreis). Fallschirm­springer der US-Luftwaffe holten sie dort heraus (r.), brachten sie in Sicherheit.
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Die Fallschirm­springer machen sich bereit zum Absprung (o.). Auch Spezialhub­schrauber waren im Einsatz, die unterwegs betankt wurden.

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