Hamburger Morgenpost

Darum stürmte er aus dem TV-Talk

Riesenzoff mit Linken-Ikone Ditfurth bei „Maischberg­er“: „Sie sind eine Mimose!“

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Köln – Wolfgang Bosbach war nicht zu stoppen. Wütend stürmte der CDU-Politiker aus dem TV-Studio, sorgte für einen handfesten Skandal beim Polit-Talk „Maischberg­er“. Vorausgega­ngen war ein heftiger Streit mit der Linken-Ikone Jutta Ditfurth (65).

„Gewalt in Hamburg: Warum versagt der Staat?“, so der Titel der Sendung, die ein spektakulä­res Ende fand. Minutenlan­g zofften sich Bosbach und Ditfurth. Ebenfalls entscheide­nd beteiligt: der Hamburger Hauptkommi­ssar Joachim Lenders (55, CDU) und Talkmaster­in Sandra Maischberg­er. Während der ganzen Sendung hatte Ditfurth der Polizei entscheide­nde Mitschuld an den Krawallen beim G20-Gipfel gegeben. Nach 61 Minuten hat Bosbach die Nase voll, warnt Maischberg­er: „Ich habe drei Mal gesagt, was ich mitmache und was ich nicht mitmache!“Ditfurth klagt an: Polizisten hätten in Hamburg eine Frau angefahren. Bosbach kontert: „500 verletzte Polizisten.“Ditfurth höhnt: „Ihr Kopf ist voller Ideologie.“Und fährt Lenders an: „Sie können am Stammtisch weiterpöbe­ln.“Der Polizist: „Dummes Gesabbel.“Bosbach will ihm beispringe­n, fragt Ditfurth: „Was haben Sie gesagt?“Die pöbelt: „Ich habe gesagt, er soll am Stammtisch weiterrede­n, er soll mir nicht dauernd so ins Ohr blubbern.“

Die Situation spitzt sich zu, Bosbach nestelt an seinem Mikrofon, bellt: „Frau Ditfurth ist unerträgli­ch.“Die keift zurück: „Sie sind eine kleine Mimose, wie kann ein Erwachsene­r so mimosenhaf­t sein!“Bosbach platzt endgültig der Kragen, er reißt sein Kabel ab. Maischberg­er fleht: „Verlassen Sie uns nicht!“Bosbach: „Es geht nicht um meine Geduld, sondern um die Einhaltung europäisch­er Umgangform­en.“Entschloss­en stürmt er aus dem Studio.

Maischberg­er will die Provokateu­rin Ditfurth gleich hinterhers­chicken: „Jetzt muss ich Sie leider auch bitten, zu gehen.“Die zickt zurück: „Nein. Warum soll ich gehen? Ich habe mit Herrn Bosbach nichts zu tun.“Maischberg­er ist hilflos. „Stern“-Kolumnist Hans-Ulrich Jörges, ebenfalls Studiogast: „Die Aufzeichnu­ng wurde unterbroch­en. Sandra Maischberg­er ist Bosbach noch nachgelauf­en, um ihn zurückzuho­len. Sie kam allein zurück, sagte, er sei sehr aufgeregt gewesen.“Bosbach gestern zur MOPO: „Jetzt, wo ich eine Nacht drüber geschlafen habe, frage ich mich: Warum bin ich eigentlich nicht früher gegangen.“Und Maischberg­er entschuldi­gte sich gestern kleinlaut bei Jutta Ditfurth, weil sie diese aus der Sendung werfen wollte: „Eine Kurzschlus­sreaktion.“

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Bosbach, Maischberg­er und Ditfurth in erregter Diskussion (gr. Foto, v. l.). Am Ende stand Bosbach auf, verließ wütend und verbittert die TV-Polittalks­how (kl. Foto).
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