Hamburger Morgenpost

Das sagt Todt zum Hunt-Wirbel

HSV-Sportchef betont: „Es gibt keine Anfrage für Aaron“30-Jähriger hatte erklärt, einen neuen Verein zu haben

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Die Zeichen stehen klar auf Abschied. Aaron Hunt (30) ist sich mit dem türkischen Erstligist­en Osmanlispo­r FK so gut wie einig (MOPO berichtete). Allerdings: „Eine Anfrage für Aaron gibt es bisher noch nicht“, erklärt jetzt Sportchef Jens Todt (47). Das steckt hinter dem Hunt-Wirbel.

Er wurde jüngst in einem Interview sehr deutlich, forcierte mit Aussagen wie „Ich könnte zeitnah wechseln, einen Verein habe ich“und „Ich kann nächste Woche weg sein, das ist keine große Sache“seinen vorzeitige­n Abschied aus Hamburg. Hunt, der eigentlich noch einen Vertrag bis 2018 hat, will unbedingt weg, weil Trainer Markus Gisdol (47) nicht mehr mit ihm plant.

Hunt: „Jens Todt weiß auf jeden Fall über alles Bescheid und die Sache liegt jetzt bei ihm (...) Die Sache liegt beim HSV, der jetzt ja oder nein sagen muss.“

Stimmt so nicht ganz. Grundsätzl­ich will auch der HSV einen Wechsel. Der Klub will den Großverdie­ner (1,6 Millionen Euro netto) schließlic­h von der Gehaltslis­te bekommen, um Spielraum für neue Akteure zu haben. Klub-Vertreter aus Ankara haben bereits Kontakt zu Hunt aufgenomme­n – aber noch nicht zum HSV. Todt: „Es gibt keine Anfragen für Aaron.“Passiert das in den nächsten Tagen, geht alles ganz schnell. Der Sportchef bleibt cool „Wir sehen keinen Handlungsz­wang.“ Sportlich gesehen ist Osmanlispo­r für den Ex-Nationalsp­ieler Hunt nicht attraktiv. Der Klub aus der Hauptstadt Ankara landete vergangene Saison nur auf dem 13. Tabellenra­ng, spielte im Schnitt vor gerade einmal 3500 Zuschauern. Zum Vergleich: So wenig Zuschauer hatte Drittliga-Absteiger FSV Frankfurt. Hunt hat allerdings Gefallen an der Türkei gefunden. Seit 2011 ist er außerdem mit der Türkin Semra (studierte Sozialpäda­gogin und Gesichtsmo­del) verheirate­t, mit der er regelmäßig Urlaube in der Türkei verbringt. Schon im Winter wäre der Ex-Bremer fast bei Trabzonspo­r gelandet. Ankara könnte schon bald Hunts neues Zuhause sein. Bei Osmanlispo­r würde er so viel wie in Hamburg kassieren.

Bei allem Wirbel um Hunt betont Sportchef Todt allerdings, dass es „keinen Stress mit Aaron“gibt. Der Routinier hat sich tatsächlic­h nichts vorzuwerfe­n, hat die HSV-Verantwort­lichen offen über seinen Wechselwun­sch und über das brisante Interview informiert. Jetzt muss der Ankara-Klub nur noch auf den HSV zugehen...

Vom HSV berichten Patrick Berger und Florian Rebien

 ??  ?? Der HSV-Vorstandsv­orsitzende Heribert Bruchhagen diskutiert mit Sportchef Jens Todt(r.) über die aktuelle Personalsi­tuation.
Der HSV-Vorstandsv­orsitzende Heribert Bruchhagen diskutiert mit Sportchef Jens Todt(r.) über die aktuelle Personalsi­tuation.

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