Mallorca und Ibiza fordern Alkohol-Verbot im Flieger
Regierung der Balearen will endlich Schluss machen mit Besäufnissen und Schlägereien
Palma – Die Regierung der spanischen Balearen-Inseln will eine Beschränkung des Alkoholausschanks bei Flügen nach Mallorca und Ibiza sowie auch auf einigen Flughäfen der Region durchsetzen. Die Chefin der Tourismusbehörde, Pilar Carbonell, habe bei der Zentralregierung in Madrid einen entsprechenden Antrag gestellt, berichtete am Donnerstag unter anderem die „Diario de Mallorca“. Mit dem Alkoholverbot solle „antisozialer Tourismus“bekämpft werde, so Carbonell. Die Regierung in Palma habe dieses Anliegen auch jüngst bei einem Treffen mit Vertretern der Europäischen Kommission in Brüssel zur Diskussion gestellt, hieß es. Unklar ist, ob sich die Forderung auf die Balearen beschränkt oder für den ganzen europäischen Luftraum gelten soll.
Gerade auf Mallorca haben Sicherheitskräfte im Sommer alle Hände voll mit betrunkenen Reisenden zu tun, die sich teils schon im Flugzeug betrinken. Auch die Polizei forderte bereits ein Alkoholverbot am Airport von Palma. „Dass es im Terminal Braustuben so groß wie Biergärten gibt, das kann nicht angehen“, zitierte das „Mallorca Magazin“den Vorsitzenden der Polizeigewerkschaft SPP, Chema Mansó. Die Airlines würden auch dann noch Alkohol ausschenken, wenn Reisende offensichtlich bereits betrunken seien, sagte Mansó weiter.
Und nicht erst seit jüngsten Schlägereien zwischen Touristen unter anderem aus Deutschland machen die Regionalbehörden der Balearen gegen sogenannte Krawall-Touristen vor allem aus Deutschland und Großbritannien mobil. Im Mai mussten Polizisten am Flughafen in Palma eine Schlägerei in einer Ryanair-Maschine beenden. Drei betrunkene Männer hatten sich während des gesamten Flugs von Manchester nach Mallorca geprügelt.
Am 3. Juli hatten sich Deutsche am helllichten Tag an der Playa de Palma heftig geprügelt, ein AugenzeugenVideo sorgte für Aufruhr in den sozialen Netzwerken.
Man wolle keine Besucher, die „durch Besäufnisse, Schlägereien“Probleme bereiteten, erklärte der neue Bürgermeister von Palma, Antoni Noguera. „Hinzu kommen Neonazi-Gruppen. Diese Art von Urlauber ist hier nicht willkommen“, betonte der links-grüne Politiker.
Ohnehin steht Mallorca mit vermutlich mehr als zehn Millionen Urlaubern in diesem Jahr ein neuer Touristen-Rekord bevor – der neue Probleme schafft.