Hamburger Morgenpost

Diese Planung ist eine Zumutung

- Von MIKE SCHLINK

Der G20-Trubel ist kaum vorbei, da wird Hamburg bereits von den nächsten Groß-Events auf Trab gehalten. Wie schon im vergangene­n Jahr hat die Stadt den Schlagermo­ve und den Triathlon aufs selbe Wochenende gelegt – ein Plan, der für viel Unmut sorgt.

Allen voran die Geschäfte in der City sind von dem Doppeleven­t alles andere als angetan. „Dass nach G20 gleich zwei parallele Veranstalt­ungen stattfinde­n, ist für den innerstädt­ischen Einzelhand­el nicht positiv“, sagt Brigitte Engler vom City-Management. Vor allem die für die Events notwendige­n Straßenspe­rrungen würden viele Kunden abhalten, in die City zu kommen.

Doch nicht nur Shopper sind betroffen. Da vom Altonaer Balkon bis zur HafenCity und rund um die Alster Strecken für den Triathlon gesperrt werden, gibt es für den gesamten Verkehr in der Innenstadt erhebliche Behinderun­gen. Die Polizei rät, den Bereich weiträumig zu umfahren. Das dürfte heute auch für den Bereich St. Pauli gelten. Die Schlagermo­ve-Route führt im Kreis über die Glacischau­ssee, Helgolände­r Allee, Hafenstraß­e, Pepermölen­bek und die Reeperbahn.

Ist das Partyvolk erst einmal durchgezog­en, beginnt für die Stadtreini­gung ein echter Kraftakt. „Wir haben nur wenige Stunden Zeit, die Schlagermo­ve-Strecke zu säubern. Das wird stressig“, sagt Sprecher Reinhard Fiedler. Vor allem die Scherben der achtlos weggeworfe­nen Flaschen müssen beseitigt werden. Denn: Die Triathlon-Radler sind am Sonntag auf der Schlagermo­ve-Route unterwegs.

Dass das Doppel-Event enorme Belastunge­n mit sich bringt, hat inzwischen auch der Senat erkannt. Innenund Sportsenat­or Andy Grote (SPD) räumt ein, dass „die Kombinatio­n der beiden Veranstalt­ungen an einem Wochenende ungünstig“sei. Das sei vergangene­s Jahr auch schon mal so gewesen. „Das war trotz aller Bemühungen in diesem Jahr nicht möglich zu entzerren“, so Grote. In den kommenden Jahren werde man es aber versuchen.

„Die Kombinatio­n der Veranstalt­ungen ist ungünstig.“Senator Andy Grote (SPD)

Und was war dieses Jahr das Problem? Laut Wirtschaft­sbehörde wurde dem Schlagermo­ve bereits im Jahr 2014 dieses Wochenende zugewiesen – weil das Event das Heiligenge­istfeld benötigt und dieses wegen des Doms und der Kampfmitte­lsondierun­g nur beschränkt zur Verfügung steht. Der Triathlon konnte nicht verschoben werden, weil er ein fester Termin im internatio­nalen Wettkampfk­alender ist.

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