Diese Planung ist eine Zumutung
Der G20-Trubel ist kaum vorbei, da wird Hamburg bereits von den nächsten Groß-Events auf Trab gehalten. Wie schon im vergangenen Jahr hat die Stadt den Schlagermove und den Triathlon aufs selbe Wochenende gelegt – ein Plan, der für viel Unmut sorgt.
Allen voran die Geschäfte in der City sind von dem Doppelevent alles andere als angetan. „Dass nach G20 gleich zwei parallele Veranstaltungen stattfinden, ist für den innerstädtischen Einzelhandel nicht positiv“, sagt Brigitte Engler vom City-Management. Vor allem die für die Events notwendigen Straßensperrungen würden viele Kunden abhalten, in die City zu kommen.
Doch nicht nur Shopper sind betroffen. Da vom Altonaer Balkon bis zur HafenCity und rund um die Alster Strecken für den Triathlon gesperrt werden, gibt es für den gesamten Verkehr in der Innenstadt erhebliche Behinderungen. Die Polizei rät, den Bereich weiträumig zu umfahren. Das dürfte heute auch für den Bereich St. Pauli gelten. Die Schlagermove-Route führt im Kreis über die Glacischaussee, Helgoländer Allee, Hafenstraße, Pepermölenbek und die Reeperbahn.
Ist das Partyvolk erst einmal durchgezogen, beginnt für die Stadtreinigung ein echter Kraftakt. „Wir haben nur wenige Stunden Zeit, die Schlagermove-Strecke zu säubern. Das wird stressig“, sagt Sprecher Reinhard Fiedler. Vor allem die Scherben der achtlos weggeworfenen Flaschen müssen beseitigt werden. Denn: Die Triathlon-Radler sind am Sonntag auf der Schlagermove-Route unterwegs.
Dass das Doppel-Event enorme Belastungen mit sich bringt, hat inzwischen auch der Senat erkannt. Innenund Sportsenator Andy Grote (SPD) räumt ein, dass „die Kombination der beiden Veranstaltungen an einem Wochenende ungünstig“sei. Das sei vergangenes Jahr auch schon mal so gewesen. „Das war trotz aller Bemühungen in diesem Jahr nicht möglich zu entzerren“, so Grote. In den kommenden Jahren werde man es aber versuchen.
„Die Kombination der Veranstaltungen ist ungünstig.“Senator Andy Grote (SPD)
Und was war dieses Jahr das Problem? Laut Wirtschaftsbehörde wurde dem Schlagermove bereits im Jahr 2014 dieses Wochenende zugewiesen – weil das Event das Heiligengeistfeld benötigt und dieses wegen des Doms und der Kampfmittelsondierung nur beschränkt zur Verfügung steht. Der Triathlon konnte nicht verschoben werden, weil er ein fester Termin im internationalen Wettkampfkalender ist.