Hamburger Morgenpost

Neu im Job

Einfach ist der Wechsel des Arbeitspla­tzes nicht immer

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Die Mail, die mal wieder an einem vorbei gegangen ist. Oder die Mittagspau­se, die man alleine verbringt: Im neuen Job ist es oft nicht leicht. Denn neben den neuen Anforderun­gen oder ungewohnte­n Arbeitswei­sen können es auch die Kollegen sein, die den Einstieg erschweren. Wie schafft man es, im neuen Job gut anzukommen?

Wichtig ist: Es liegt nicht nur an einem selbst. Zum guten Start können auch Vorgesetzt­e einen Beitrag leisten – indem sie zum Beispiel eine Vorstellun­gsrunde organisier­en. Aber Neue müssen auch selbst von Anfang an etwas dafür tun, aufgenomme­n zu werden. „Nicht warten und sich beobachten­d zurücknehm­en“, rät Karriere-Coach Bernd Slaghuis. „Sondern sich von Anfang an aktiv einbringen und zum Beispiel nach Aufgaben fragen, die man übernehmen kann.“ Selbst-Organisati­on: Auch Beraterin Anne Forster aus Zürich rät zur Eigeniniti­ative. Ein Tipp: Das Intranet des Unternehme­ns lesen – so findet man heraus, was im Krankheits­fall zu tun ist oder wie es mit den Urlaubsant­rägen läuft. Außerdem sollte man sich das Organigram­m der Firma anschauen. Das hilft beim Lernen der Namen. Und wer die weiß, zeigt Wertschätz­ung den neuen Kollegen gegenüber.

Infos notieren: Außerdem sollte man in der Einarbeitu­ngsphase alle wichtigen Informatio­nen notieren, rät Forster. „Man kann sich nicht alles merken und Nachfragen zu Details oder einzelnen Arbeitssch­ritten kommen bei Kollegen besser an als ,Kannst Du es nochmal erklären? Ich habe es vergessen.‘“Vieles könne man sich auch abschauen: Zum Beispiel wie die Kollegen sich am Telefon melden oder wie sie mit Kunden umgehen.

Teil der Gruppe: Es geht aber nicht nur darum, Fragen zur Arbeit zu stellen – Coach und Psychother­apeutin Monika Stützle-Hebel rät auch, beim Mittagesse­n oder Feierabend­bier zu fragen, ob man sich anschließe­n darf. „Man kann natürlich auch eine Abfuhr kriegen, aber das sollte man riskieren.“

Erwartunge­n erfüllen: Ob das Reinkommen schwer oder leicht ist, liegt auch an der Vorgeschic­hte: Wurde die Stelle neu geschaffen, war das Team wahrschein­lich ziemlich ausgelaste­t. „Dann ruhen viele Hoffnungen auf dem Neuen, dass er Entlastung bringt“, erklärt Stützle-Hebel. In diesem Fall sei es wichtig, offen darüber zu sprechen, wie viel Zeit man für die Einarbeitu­ng bekommt. Am Anfang sind Einsteiger schließlic­h noch nicht so produktiv. Dafür haben sie nicht das Problem, mit dem Vorgänger verglichen zu werden. Elena Zelle

Es ist gut, sich von Anfang an aktiv einzubring­en. Bernd Slaghuis

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Allein unter Kollegen: Schlechte Integratio­n ins Team kann den Start in einen neuen Job kräftig vermiesen.

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