Hamburger Morgenpost

Der Mann an Gisdols Seite

Die MOPO stellt die Vertrauens­person des HSV-Trainers vor. Er sagt: „Es ist eine echte Freundscha­ft“

-

Der „Lange“, wie Frank Kaspari aufgrund seiner Größe ab und an genannt wird, erscheint im blauen HSV-Trainingsa­nzug. Sogar im Sitzen wirkt der 46-Jährige schlaksig. 1,93 Meter misst der CoTrainer des HSV. Er bestellt ein stilles Wasser und fängt an zu reden. Über seine Kindheit mit seinem Kumpel und jetzigem Chef Markus Gisdol (47). Dabei spricht Kaspari in tiefstem Schwäbisch.

In Geislingen an der Steige sind Kaspari und Gisdol geboren und aufgewachs­en. 300 Meter trennten die beiden Elternhäus­er. Geislingen, eine idyllische Kleinstadt im Landkreis Göppingen. Viele Fußball-Persönlich­keiten brachte die Stadt hervor. Die Ex-Nationalsp­ieler Karl Allgöwer (60) und Jürgen Klinsmann (52) etwa und auch Gisdol und Kaspari.

„Zwischen uns herrscht eine echte Freundscha­ft“, erzählt Kaspari. Im Alter von 30, 31 Jahren kickten die beiden als Spielertra­inergespan­n beim Kreisligis­ten FTSV Kuchen, übernahmen später den Heimatklub SC Geislingen, mit dem sie den Aufstieg aus der Bezirkslig­a in die Landesliga feierten. Der VfB Stuttgart lockte sie mit einem Trainerjob bei der U17. „Ein guter Entwicklun­gsschritt für uns“, erinnert er sich. Es folgten Stationen in Großaspach und Ulm. „Fußball war immer nur die schönste Nebensafür che mich“, sagt Kaspari, der gelernter Maschinenb­autechnike­r ist und seinerzeit als Unternehme­nsberater im Außendiens­t gearbeitet hat. „Ich bin mit vielen Firmenchef­s in Kontakt geVon kommen. den Erfahhabe rungen ich auch im Fußball-Geschäft profiErst tiert.“

mit dem Engagement in Hoffenheim wurde für Kaspari der Fußball zum Beruf. Mittlerwei­le sind er und Gisdol für den sportliche­n Erfolg des HSV verantwort­lich. Der andere und weitaus jüngere Co-Trainer, Frank Fröhling (39), gilt als Tüftler für Trainingsi­nhalte. Kaspari hingegen legt neben den alltäglich­en Aufgaben als CoTrainer einen Schwerpunk­t auf die Nachwuchsf­örderung. Er ist der Talententw­ickler, der Verknüpfer, das Bindeglied zwischen den Junioren-Mannschaft­en und den Profis. Alle 14 Tage leitet „Kaschpe“, wie ihn die Spieler nennen, gemeinsam mit Torwarttra­iner Stefan Wächter das Training des Perspektiv­kaders. Diesem gehören zehn bis 14 Spieler zwischen der U17 und U21 an. „Die NLZ-Trainer, die einen guten Job machen, benennen den Kader. Unser Fokus liegt neben den Trainingsi­nhalten natürlich auch darauf, dass wir die Jungs persönlich noch besser kennen lernen und erkennen, wann sie so weit sind, mal bei den Profis mitzutrain­ieren.“Aktuell gehören unter anderem Fiete Arp (17), Vasilije Janjicic (18), Jonas Behounek (19) oder auch Tobias Knost (17) dazu, die allesamt mit im Trainingsl­ager in Rotenburg waren.

Seit Oktober ist Kaspari in Hamburg. Er liebt den Hafen und das Wasser, die Nähe zum Meer. Kaspari ist verheirate­t, hat keine Kinder, geht gerne auf Rock-Konzerte, fährt viel Fahrrad. Ob er selbst irgendwann aus dem Schatten des Co-Trainer-Daseins heraustret­en will? „Man soll im Fußball niemals nie sagen“, schwäbelt Kaspari. „aber ich bin total glücklich in meiner Rolle.“

 ??  ??
 ??  ?? Co-Trainer Frank Kaspari ist eine Vertrauens­person für Chef Markus Gisdol (r.).
Co-Trainer Frank Kaspari ist eine Vertrauens­person für Chef Markus Gisdol (r.).
 ??  ?? Vom HSV berichten Patrick Berger, Florian Rebien und Matthias Linnenbrüg­ger
Vom HSV berichten Patrick Berger, Florian Rebien und Matthias Linnenbrüg­ger

Newspapers in German

Newspapers from Germany