Hamburger Morgenpost

Risiko Urlaub

Messer-Morde im ägyptische­n Hurghada: Täter hatte „Auftrag“des IS. Er nahm gezielt Touristen ins Visier. Zwei Opfer kamen aus Niedersach­sen

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Berlin/Hurghada – Sommerzeit – Urlaubszei­t! Millionen Deutsche starten in diesen Tagen in die Ferien. Nicht wenige davon auch in Länder, die als gef hrlich gelten. In Ägypten hat nun ein 28-JähriFraue­n ger zwei deutsche mit ei(MOPO nem Messer ermordet berichtete) – offenbar im Auftrag des „Islamische­n Staates“. Für die Opfer und Hinterblie­benen der blanke Horror. Für Ägypten eine wirtschaft­liche Katastroph­e – und für Touristen in terrorgeÄg­ypten, fährdeten Ländern wie der Türkei oder Tunesien durchaus Anlass zur Sorge.

Die Tourismus-Wirtschaft in Ägypten hatte sich gerade erholt: In den ersten drei Monaten des Jahres reisten 227000 Deutsche in das Land der Pharaonen. Im gesamten Jahr 2016 waren es nur 650000. Zwar wird Ägypten imZiel mer wieder von Terroransc­hlägen. Zuaber letzt waren vor allem christlich­e Kopten im Visier der mörderisch­en muslimisch­en Fanatiker. Nicht Urlauber. Die Urlaubsgeb­iete wie Hurghada oder Scharm el-Scheich galten trotz des Bombenansc­hlags auf eirussisch­e ne Urlauber-Maschine im Okals tober 2015 versicher. gleichswei­se Der 28-jährige UniAbdel Absolvent Rahmtrüger­iam an S. hat diese sche Sicherheit FreiBei tag beendet: einem Messer-Attentat im Badetötete ort Hurghada er zwei Touristinn­en aus Niederverl­etzte sachsen und vier weitere Personen, bevor er überwältig­t werden konnte. Er war von einem öffentlich­en Strand aus zum Privat-Strand des Hotels „El Palacio“geschwomme­n. Als er aus dem Wasser stieg, soll er auf Arabisch „Bleibt zu rück! Ich will keine Ägypter!“geschrien haben. Laut Polizei stand der Mann im Internet-Kontakt mit dem „Islamische­n Staat“. Er soll ausgesagt haben, dass er einen „Auftrag“für den Angriff hatte.

Bundesauße­nminister Sigmar Gabriel (SPD) zeigte sich „sehr bestürzt“über die Messer-Morde in Hurghada. Das Auswärtige Amt hatte die Sicherheit­shinwei se für Ägypten auf seiner Homepage gestern nicht geändert. Schon seit Längerem gilt für das Land aber eine Teilreisew­arnung. Es wird wegen eines „erhöhten Risikos terroristi­scher Anschläge“zu „genereller Vorsicht“geraten. Eine Sprecherin des Amts gestern zur MOPO: „Die Sicher heitshinwe­ise werden laufend überprüft und gegebenenf­alls angepasst. Die Deutsche Botschaft in Ägypten ist mit Personal in Hurghada vor Ort und sammelt Informatio­nen.“Die großen Reiseveran­stalter wie TUI, Neckermann oder FTI hatten gestern keine gesonderte­n Hinweise für Ägypten auf ihren Seiten.

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Leere Strände: Die TourismusB­ranche in Ägypten war gerade wieder dabei, sich zu erholen.
 ??  ?? Schwer bewaffnete Sicherheit­sleute sollen in Ägypten Touristen ein Gefühl der Sicherheit vermitteln.
Schwer bewaffnete Sicherheit­sleute sollen in Ägypten Touristen ein Gefühl der Sicherheit vermitteln.
 ??  ?? Am Strand des „El Palacio“in Hurghada ermordete der Attentäter zwei deutsche Frauen.
Am Strand des „El Palacio“in Hurghada ermordete der Attentäter zwei deutsche Frauen.
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Der Messer-Mörder Abdel Rahman S. (28) konnte überwältig­t werden.

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