Hamburger Morgenpost

Zu Besuch in Zlatans Heimat

Ein in sich verdrehtes Hochhaus, ein verrückter Fußballpro­fi und eine malerische Altstadt: Die schwedisch­e Stadt Malmö hat viel zu bieten

- Von RASSO KNOLLER

Auf Johan Erichs Shirt steht „Ein Schuss, ein Tor!“, als er auf mich zu radelt. Das passt, denn der Mann mit Glatze und breitem Lachen nimmt mich mit auf eine Fahrradtou­r auf den Spuren von Zlatan Ibrahimovi­c.

Der großspurig­e Fußballpro­fi spaltet das Land, die einen halten ihn für einen arroganten Schnösel, die anderen für ein Vorbild für die Jugend, das zeigt, dass man es auch zu etwas bringen kann, wenn man aus ärmsten Verhältnis­sen kommt. Ibrahimovi­c, der in Malmö geborene Sohn bosnischer Einwandere­r, ist der beste Fußballer, den Schweden je hervorgebr­acht hat. Er selbst hält sich – und da vielleicht nicht einmal allzu sehr zu Unrecht – für den besten Spieler der Welt.

Der erste Stopp auf Johans Tour scheint denjenigen recht zu geben, die Zlatan für einen Aufschneid­er halten. Wir bringen unsere Räder vor einer geschmackl­osen Neureichen-Villa in Strandnähe zum Stehen. Johan erklärt, dass das die Villa gewesen sei, die Zlatan nach seinen ersten erfolgreic­hen Jahren als Profi gekauft habe. Dass er das Haus in „HässlichRo­sa“streichen ließ, mag man ihm verzeihen, dass er es – da er damals schon im Ausland spielte – nie bewohnte, vielleicht auch noch. Aber warum bezahlte er ganz bewusst mehr, als das Haus wert war? Einfach damit alle sehen können, dass er es sich leisten kann. Heute gehört die Villa übrigens einem bekannten schwedisch­en Eishockeys­pieler, der hat das Haus sofort umstreiche­n lassen – in unauffälli­gem Grau steht das 13-Zimmer-Anwesen heute da.

Aus Zlatans Garten sähe man, wenn nicht eine Mauer das Haus einfasste, auf den anderen Star in Malmö – den Turning Torso, ein 190 Meter hohes Hochhaus, das in sich verdreht ist, so wie Zlatan bei einen seiner spektakulä­ren Fallrückzi­eher. Vom spanischen Stararchit­ekten Santiago Calatrava erbaut, neigt es ebenso zur Show wie Schwedens Fußballgen­ie. Aber genau wie Ibrahimovi­c protzt es nicht nur, es kann auch was. Alles im und rund um das Hochhaus ist öko. Hier am Westhafen hat man nach der Jahrtausen­dwende ein Vorzeigepr­ojekt erbaut, das die strengsten Umweltkrit­erien erfüllt. Damit beim Recycling nicht geschummel­t wird, müssen alle Bewohner ein Abfalltage­buch führen.

Mit Johan radle ich am Stadion vorbei, in dem Zlatan die Fußballsch­uhe geschnürt hat, und weiter nach Rosen der heutige Supers gelebt hat. Das schlechten den Gerüc ten Joha hier wo kugelsi Weste wegs Unsa grüße neugierige Mädchen, die uns zum Basketball­match herausford­ern. Nach der Korbjagd schießen wir stilecht noch ein paar Fußbälle hin und her Bolzplatz, den inem VierDavor sei–der

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Malmö ist perfekt für einen interessan­ten Wochenenda­usflug. Die schwedisch­e Stadt lockt mit einer zauberhaft­en Altstadt. Zlatan Ibrahimovi­c, der in Malmö geborene Sohn bosnischer Einwandere­r, ist einer der besten Fußballer, den Schweden je...

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