Hamburger Morgenpost

MuseumsSel­fiemit DominoEffe­kt

Gleiche mehrere Kunstwerke gingen bei diesem Foto-Versuch zu Bruch

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Los Angeles – Dieses Ausstellun­gs-Self e wird der jungen Besucherin ewig in Erinnerung bleiben. „Beim Eintritt in ,The 14th Factory‘ verwandelt sich der Besucher zu einem zentralen Akteur in einem Abenteuer“, heißt es auf der Webseite des Museums. So viel Abenteuer wie bei der Ausstellun­g „Hypercrain­e“wollten aber weder Museum noch Besucher.

In dem zum Kunsthort umgebauten Fabrik-Lagerraum im Stadtteil Lincoln Heights gibt es zurzeit 15 Kunstinsta­llationen, eine davon mit speziellen Kronenskul­pturen. Um für ein Selfie auf gleicher Höhe mit einer der Kronen zu sein, ging die junge Studentin neben dem Kunstobjek­t in die Knie und zückte ihr Handy. Ein Sicherheit­svideo, das auch bei YouTube zu sehen ist, zeigt, wie sie dabei ihr Gleichgewi­cht verliert – und einen Sockel mit einer Krone mit sich reißt.

Dumm nur, dass die Sockel nicht am Boden verschraub­t waren und in einer Reihe wie Dominostei­ne nebeneinan­derstanden. Und enauso ki ten sie dann auch um. Ein Kunstwerk nach dem anderen verabschie­dete sich so, die Frau konnte nur völlig geschockt danebenste­hen und zusehen. Hilf os versuchte sie, die Quader wieder aufzuricht­en. „Sie war entsetzt und superaufge­regt“, schreibt der britische Künstler und „The 14th Factory“-Gründer Simon Birch in einem Statement.

Insgesamt 16 Kronen fielen dem Selfie mit Domino-Effekt zum Opfer. Einige aus vergoldete­m Messing, einige aus Nylon, andere aus Granit und Marmor. Die Mehrzahl von ihnen überstand den Unfall unbeschade­t. Drei sind allerdings nicht mehr zu reparieren. Das Museum beziffert den Schaden auf 20 000 Dollar pro Stück. Die junge Frau wird dafür wohl nicht aufkommen müssen. „Es handelte sich eindeutig um einen Unfall. Außerdem ist sie nur eine Studentin und wir eine Non-ProfitOrga­nisation, die es sich nicht leisten könnte, sie zu verklagen“, schreibt Simon Birch. Die Kunstwerke seien auch nicht versichert gewesen, weil dafür das Geld fehlt. Warum sie nicht besser fixiert waren, erklärt Birch so: „Die Idee war, dass sie zart, ausgesetzt und zerbrechli­ch sein sollten. Sie sind Kronen, und Kronen – Symbole der Macht – sind zerbrechli­che Dinge.“

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Die berwachung­skamera filmte, wie die Studentin in der Ausstellun ihr Hand zückte ... ... und kurz danach die Sockel mit den Kunstwerke­n wie Dominostei­ne umfielen.
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