Abflug auf die große Bühne
John Levi Kruse nimmt an den World Games teil Football-Ass der Blue Devils trifft dort auf die USA
Hamburg, Maryland, Hamburg – und jetzt Breslau. Die junge Karriere des Footballers John Levi Kruse erfährt in dieser Woche einen Höhepunkt. Als einer von vier Hamburger Sportlern nimmt der 20Jährige an den World Games in Breslau, den Weltspielen der nicht-olympischen Sportarten, teil.
„Bis vor Kurzem kannte ich die World Games gar nicht“, gesteht der Tight End der Blue Devils im Gespräch mit der MOPO. American Football gehört zu den Einladungssportarten in Breslau. Und der Kfz-Mechatroniker ist erstmals beim Nationalteam dabei. Entsprechend wuchs die Vorfreude in den vergangenen Tagen. Der Turnier-Auftakt gegen die Football-Weltmacht USA wird am kommenden Sonnabend ab 12.45 Uhr live bei Sport1+ übertragen. „In den USA habe ich einmal vor knapp 2000 Leuten gespielt, das war damals schon ein Kick“, erinnert sich Kruse an seine Highschool-Zeit in Maryland.
Von 2014 bis 2015 spielte Kruse im Land der nur scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten. „Am Ende hatte ich Angebote von kleineren Colleges, die ich aber leider nicht annehmen konnte“, berichtet das Top-Talent der Blue Devils. Sein Visum war abgelaufen, für Kruse ging es zurück nach Hamburg, wo er über das Mannschaftstraining hinaus fast täglich Sonderschichten im Fitnessstudio schiebt. Den Traum von der großen Karriere in Nordamerika hat er noch nicht aufgegeben, „aber ich glaube, ich bin inzwischen schon ein bisschen zu alt für ein College“, sagt er. „Ich würde es allerdings natürlich immer noch versuchen.“In Polen will er mit dem deutschen Team für eine Überraschung sorgen. Athletisch habe man sicher Nachteile gegenden über US-Cracks, technisch aber könne man mithalten, glaubt Krause, dem es an der nötigen Portion Aggressivität in dem ungleichen Duell sicher nicht fehlen wird. „Wenn du einen schlechten Tag hast“, sagt er über seine Motivation Football zu spielen, „dann kannst du auf dem Feld jemanden mit Erlaubnis voll abschießen. Und das Beste ist, dass alle Football-Spieler so ticken.“