„Einige wünschen uns den Abstieg“
Der Abwehrchef glaubt an eine weitere schwere Saison
Es sind die kleinen Brötchen, die erst mal gebacken werden müssen. Mergim Mavraj weiß, was in der neuen Saison auf den HSV zukommt, stellt sich auf eine weitere beinharte Spielzeit ein – und will so manchem Kritiker erneut eine lange Nase drehen.
So ausgeruht war er schon lange nicht mehr. Kraft tanken lautete Mavrajs Motto für den Sommer, erst am Sonntag stieg der Albaner mit den anderen Nationalspielern wieder ins Training ein. „So einen langen Urlaub hatte ich seit fünf, sechs Jahren nicht mehr“, sagt der 31Jährige strahlend. Tat gut. Und war bitter nötig. Denn Mavraj geht fest davon aus, dass die neue Saison dem HSV wieder alles abverlangen wird.
Mavraj stählt sich für die neuen Aufgaben – und glaubt zunächst einmal an einen zähen Abstiegskampf. „Nicht nur wir müssen aufpassen“, stellt er klar. „Ganz viele Mannschaften sind dieses Jahr gefährdet, unten reinzurutschen. Dementsprechend herrscht für uns oberste Alarmstufe – das wird wieder ein hartes Jahr.“Dazu kommt: „Wir wissen, dass es einige Menschen in Deutschland gibt, die uns den Abstieg wünschen würden!“Eine Missgunst, die sich der HSV mit drei LastMinute-Rettungen in den vergangenen vier Jahren allerdings hart erarbeitet hat.
Doch genug der Sorgen. Mavraj ist nach seinem Trainingseinstand bester Dinge, freut sich vor allem diebisch auf das weitere Zusammenspiel mit seinem Abwehrpartner Kyriakos Papadopoulos. Groß war die Erleichterung, als Mavraj im Urlaub davon erfuhr, dass der HSV den zuvor nur ausgeliehenen „Papa“von Leverkusen kaufen würde (Vertrag bis 2020). „Ich wusste immer, dass er bleibt“, sagt Mavraj lachend – und spricht über „Papa“wie über einen Bruder: „Wir ticken ähnlich, sind beide nicht mit dem goldenen Löffel im Mund aufgewachsen. Auch das verbindet.“Und lädt zum Flachs ein. Papadopoulos sieht sich als „Soldaten für die Mannschaft“, Mavrajs scherzhafte Replik: „Da kann ich nur sagen: Jeder Soldat braucht auch einen Offizier!“
Die Rangfolge im Abwehrverbund dürfte damit geklärt sein. Zumindest bis Papadopoulos davon erfährt ...