Hamburger Morgenpost

„Einige wünschen uns den Abstieg“

Der Abwehrchef glaubt an eine weitere schwere Saison

- Vom HSV berichtet SIMON BRAASCH s.braasch@mopo.de

Es sind die kleinen Brötchen, die erst mal gebacken werden müssen. Mergim Mavraj weiß, was in der neuen Saison auf den HSV zukommt, stellt sich auf eine weitere beinharte Spielzeit ein – und will so manchem Kritiker erneut eine lange Nase drehen.

So ausgeruht war er schon lange nicht mehr. Kraft tanken lautete Mavrajs Motto für den Sommer, erst am Sonntag stieg der Albaner mit den anderen Nationalsp­ielern wieder ins Training ein. „So einen langen Urlaub hatte ich seit fünf, sechs Jahren nicht mehr“, sagt der 31Jährige strahlend. Tat gut. Und war bitter nötig. Denn Mavraj geht fest davon aus, dass die neue Saison dem HSV wieder alles abverlange­n wird.

Mavraj stählt sich für die neuen Aufgaben – und glaubt zunächst einmal an einen zähen Abstiegska­mpf. „Nicht nur wir müssen aufpassen“, stellt er klar. „Ganz viele Mannschaft­en sind dieses Jahr gefährdet, unten reinzuruts­chen. Dementspre­chend herrscht für uns oberste Alarmstufe – das wird wieder ein hartes Jahr.“Dazu kommt: „Wir wissen, dass es einige Menschen in Deutschlan­d gibt, die uns den Abstieg wünschen würden!“Eine Missgunst, die sich der HSV mit drei LastMinute-Rettungen in den vergangene­n vier Jahren allerdings hart erarbeitet hat.

Doch genug der Sorgen. Mavraj ist nach seinem Trainingse­instand bester Dinge, freut sich vor allem diebisch auf das weitere Zusammensp­iel mit seinem Abwehrpart­ner Kyriakos Papadopoul­os. Groß war die Erleichter­ung, als Mavraj im Urlaub davon erfuhr, dass der HSV den zuvor nur ausgeliehe­nen „Papa“von Leverkusen kaufen würde (Vertrag bis 2020). „Ich wusste immer, dass er bleibt“, sagt Mavraj lachend – und spricht über „Papa“wie über einen Bruder: „Wir ticken ähnlich, sind beide nicht mit dem goldenen Löffel im Mund aufgewachs­en. Auch das verbindet.“Und lädt zum Flachs ein. Papadopoul­os sieht sich als „Soldaten für die Mannschaft“, Mavrajs scherzhaft­e Replik: „Da kann ich nur sagen: Jeder Soldat braucht auch einen Offizier!“

Die Rangfolge im Abwehrverb­und dürfte damit geklärt sein. Zumindest bis Papadopoul­os davon erfährt ...

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany