Brandgefahr! Uni sperrt vier Chemie-Gebäude
Rotherbaum Wissenschaftler müssen zahlreiche Experimente auf Eis legen
Von MIKE SCHLINK
„Explosions- und Brandgefahr“– solche Hinweise gibt’s auf zahlreichen Chemikalien. Keine Frage, dass die Sicherheit deshalb in Chemie-Instituten an oberster Stelle steht. Im Fachbereich an der Uni Hamburg ist jedoch der Brandschutz mangelhaft – deswegen wurden jetzt mehrere Häuser dichtgemacht!
Bis 18 Uhr mussten zahlreiche Wissenschaftler gestern ihre Versuche beenden und die Gebäude an der Bundesstraße (Rotherbaum) verlassen. Die Experimente für die Arbeitsgruppen der Organischen und der Anorganischen Chemie, der Biochemie und der Technischen Chemie sind erst einmal auf Eis gelegt.
Was war passiert? Die Stadt hatte im Zusammenhang mit einem geplanten Campus-Neubau die Bausubstanz der FachbereichBauten aus den 60er und 70er Jahren untersucht. „Im Zuge dieser brandschutztechnischen Untersuchungen haben sich Hinweise ergeben, dass die Gebäude entgegen dem bisherigen Kenntnisstand über keinen ausreichenden Brandschutz verfügen“, sagt eine Sprecherin der Wissenschaftsbehörde. Beispielsweise seien Lüftungskanäle zu benachbarten Bereichen nicht ausreichend abgeschottet und Fluchtwege im Brandfall nicht genügend gesichert. „Dadurch könnte sich ein Vom Martin-Luther-King-Platz aus hat man eine gute Sicht auf die Bauten des Fachbereichs Chemie.
möglicher Brand in hoher Geschwindigkeit ausbreiten“, so die Sprecherin.
Für einen Chemie-Bereich mit zahlreichen, stark entflammbaren Substanzen ein
absolutes No-Go! Das sahen auch Behörde und Uni so: Wegen „nicht zu verantwortender Gefahr für die Nutzer“werden die Gebäude erst einmal dichtgemacht.
Die zuständige Aufsichtsbehörde und die Feuerwehr sollen nun beraten, welche Maßnahmen nötig sind, damit der Betreib wieder aufgenommen werden kann.