Suche nach dem Flow in den Dolomiten
Körperschwerpunkt am Bauchnabel: Im Eggental kann man ganz großartig biken. Wenn man es kann ...
Es geht darum, den Flow zu bekommen, sagt Harald Philipp. Wenn der Flow da ist, dann flutet es einen, dann wird man eins mit dem Weg und mit dem Bike sowieso. Harald Philipp muss es wissen, der Mann ist ein Meister des Flows. Der 34-Jährige nennt sich selbst einen Mountainbike-Abenteurer, und das ist noch untertrieben. Harald, unter Bikern wird geduzt, schleppt sein Rad auf Gipfel, die andere nicht einmal ohne Gepäck erreichen. Und dann stürzt sich der Bike-Bergsteiger die aberwitzigsten Steilhänge hinab, über Eis und Geröll und was da noch so alles herumliegt. Der gebürtige Siegener hat das Mountainbiken schon während der Schulzeit für sich entdeckt, worunter nach eigenem Bekenntnis die Schule zwar ein wenig litt – doch immerhin die Bikerszene hat davon profitiert. Harald Philipp war in Nepal, in Island und wahrscheinlich auf jedem Berg in den Alpen. Und jetzt ist er im Eggental in Südtirol beim „Rosadira Bike“, dem ersten Mountainbike-Festival in den Dolomiten. Das ist nicht nur für Experten gedacht, die nur noch an ihrem Bunny Hop feilen wollen, es gibt auch Kurse für Gelegenheitsfahrer und Schnupperstunden für ausgewiesene Laien.
Für Letztere klingt das mit dem Flow in der Theorie ja noch einigermaßen einfach, die Umsetzung gerät, wie so vieles im Leben, deutlich beschwerlicher. Vom Einswerden mit dem Rad oder überhaupt erst mal mit sich selbst ist in der Praxis wenig bis nichts zu spüren.
„Fahrtechnik Basic I“nennt sich der Anfängerkurs, sozusagen der Kindergarten für Biker und solche, die es nie werden. Der erstrebenswerte FlowMoment sei vor allem Kopfsache, hatte Harald gesagt, doch schon daran scheitert es. Und auch Basti rät, den Kopf freizumachen und es einfach fließen zu lassen. Nun, da ist nicht viel freizumachen und vom Fließen kann hier auch keine Rede sein. Basti ist der bemitleidenswerte Guide, der den Basic I-Teilnehmer auf dem Bike zu halten versucht. Dafür braucht es die aktivierte Grundposition, lernt der bejahrte Anfänger. Ein Finger an den Bremsen, hohle Hand, Arme leicht angewinkelt, Körperschwerpunkt am Bauchnabel. Klar doch, Basti.
Wer sich in der aktivierten Grundposition nicht nur halten, sondern auch fortbewegen kann, dem stehen im Eggental bei Bozen unzählige Kilometer an Radwegen zur Verfügung. Natürlich sind es nicht herkömmliche Radwege, sondern sogenannte Trails. Mit Brücken und Kanten, Rampen und Schanzen und was das Bi-