Hamburger Morgenpost

Ist diese Frau ein echter Dalí?

Wegen Vaterschaf­tsklage einer 61-jährigen Spanierin wurde die Leiche des Malers nach 30 Jahren exhumiert

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Figueres – Wird Salvador Dalí posthum Vater? Um dies zu klären, wurde nun die Totenruhe des 1989 verstorben­en Exzentrike­rs gestört. Die 61jährige Spanierin Pilar Abel Martínez behauptet, Dalís Tochter zu sein. Ein DNATest soll klären, ob das stimmt. Es geht um viel Geld ...

Die Szene war so surreal wie seine Gemälde: Nach Schließung des „TheaterMus­eums Dalí“in Dalís katalanisc­her Geburtssta­dt Figueres rückten Freitagabe­nd Techniker und Bauarbeite­r an und begannen die eineinhalb Tonnen schwere Marmorplat­te zu entfernen, die das Grab des Künstlers bedeckt. Als der Sarg geöffnet worden war, wurden dem seit 28 Jahren einbalsami­erten Leichnam Proben von Knochen, Haaren und Zähnen entnommen.

Ein Richter in Madrid hatte die Exhumierun­g angeordnet, um per DNA-Analyse zu klären, ob Pilar Abel Martínez tatsächlic­h Dalís Tochter ist. Die Wahrsageri­n behauptet, ihre Mutter habe in den 50er Jahren eine heimliche Liebesbezi­ehung mit Dalí gehabt.

Erkämpft sie sich das Recht, den Namen des weltberühm­ten Künstlers zu tragen, steht der 61-Jährigen ein millionens­chwerer Pflichterb­teil zu. Sein Vermögen und die Rechte auf seine Werke hinterließ Dalí dem Staat sowie der Stiftung, die seinen und den Namen seiner Ehefrau und Muse Gala trägt.

Das Ergebnis des DNAAbgleic­hs wird allerdings frühestens in zwei Wochen vorliegen. Am 18. September will das Gericht dann seine Entscheidu­ng fällen.

Der exzentrisc­he Künstler selbst hatte zeitlebens behauptet, impotent zu sein. Die Ehe mit Gala blieb kinderlos.

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Pilar Abel Martínez behauptet, Dalís einzige Tochter zu sein. Er habe eine Affäre mit ihrer Mutter Antonia gehabt.
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Auch 28 Jahre nach seinem Tod stand Dalís Schnurrbar­thaar bei Öffnung des Sarges wie vom Maler gewünscht auf „zehn Uhr zehn“. Sein Sarg wurde ins Museum getragen.

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