So erlebte ich die Beben-
Ein starkes Seebeben hat in der Nacht zum Freitag das Urlaubsparadies an der Ägäis erschüttert. In der Türkei und in Griechenland zitterte die Erde. Auch auf der Insel Kos brach Chaos aus. Im Zentrum stürzten Gebäude ein, der Hafen wurde von einem kleinen Tsunami getroffen.
Michael Heun, Reporter der MOPO, war zu diesem Zeitpunkt in Marmari, einem Ort rund 15 Kilometer vom Zentrum der Insel entfernt. Um 1.30 Uhr wurde er plötzlich aus dem Tiefschlaf gerissen. „Die Hängelampen im Hotel krachten mit
voller Wucht gegen die Wand. Es fühlte sich wie eine Achterbahnfahrt im Bett an“, schilderte er die Ereignisse am Freitagmorgen. Das Beben dauerte etwa 25 Sekunden, für Heun fühlte es sich deutlich länger an.
Nach dem ersten Schock schnappte er sich seine beiden Kinder und rannte aus dem Hotelzimmer in den Innenhof der Anlage. Außer ein paar umgeworfenen Tischtennisplatten, Stühlen und Tischen sei dort nicht viel passiert. „Dass das Beben heftig gewesen sein muss, hat man an einem der Pools gesehen. Da fehlte ein Drittel des Wassers“, sagte er.
Kos-Stadt wurde von dem Beben der Stärke 6,5 schlimm getroffen. Neben Mauern der Burg in der Altstadt stürzten auch die Minarette zweier alter Moscheen und ein Teil einer Kirche ein.
Das Seebeben löste einen kleinen Tsunami aus. „Die Wellen waren etwa 60 Zentimeter hoch“, sagte der griechische Seismologe Akis Tselentis im Fernsehen. Das reichte für sichtbare Schäden: Mehrere Boote wurden beschädigt, entlang der aufgerissenen Kaimauern lag Geröll. Der Mini-Tsunami traf auch die Küste der zehn Kilo-