Hamburger Morgenpost

Holtby kämpft um seine Chance

Mittelfeld­mann steht auf der Verkaufsli­ste. Interessan­te Angebote sind aber nicht in Sicht

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Man würde nicht zwingend auf die Idee kommen, ihn in die Kategorie der Leisetrete­r einzuordne­n. Wo Lewis Holtby ist, da ist Alarm. So ist es in der Regel. Oder besser: so war es. In Österreich zeigt sich der Mittelfeld­mann von einer anderen Seite, wirkt nach außen hin reserviert­er und komplett fokussiert auf die Dinge, die auf dem Platz geschehen.

Da kämpft jemand um eine Chance, die man ihm beim HSV am liebsten gar nicht mehr geben würde. Denn Holtby steht zum Verkauf. Ohne Wenn und Aber. Flattert ein gutes Angebot ins Haus, mit dem beide Parteien leben können, ist er weg.

Diese Fronten sind geklärt, spätestens, seit Sportchef Jens Todt am Sonntag Holtbys Berater Marcus Noack in Längenfeld zum Gespräch begrüßte. Nur: So ein Angebot, das sowohl dem HSV (erhofft sich eine Ablöse von mehreren Millionen Euro), als auch Holtby (zählt beim HSV mit einem Jahresgeha­lt von 3,5 Millionen Euro zu den Topverdien­ern) zusagt, ist nicht in Sicht. So macht der 26-Jährige aus der Not eine Tugend – und gibt mächtig Gas.

Beim 1:1 gegen Sparta Rotterdam zählte Holtby nach seiner Einwechslu­ng zu den auffälligs­ten Spielern, bereitete den Ausgleich vor. Da gab es sogar Lob von Markus Gisdol, der ihm „eine anständige Leistung“bescheinig­te.

Aber hat Holtby wirklich eine Chance, unter Gisdol mehr zu sein als ein Joker? Sein Fokus liegt auf dem HSV. Immer noch. Er will sich durchbeiße­n. Doch Holtby hält täglich Kontakt zu seinem Berater. Nicht, weil er von sich aus auf gepackten Koffern sitzt – sondern weil er die Zeichen der Zeit erkannt hat.

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