Bewiesen Wir sind alle Stars!
US-Astronom: Menschen bestehen zum großen Teil aus Sternenstaub
Evanston – Wir sind alle aus Sternenstaub aus fernen Galaxien gemacht – und damit sind wir auch alle ein bisschen wie Außerirdische, sagt Daniel Anglés-Alcázar, US-Astronom an der Northwestern Universität in Illinois. Denn explodierten einst in fernen Galaxien Sterne, wurden Trillionen Tonnen Material durchs All geschleudert, die auch unsere Milchstraße erreichten. Und auf der Erde die Entwicklung des Lebens beeinflussten.
Anhand von 3D-Computersimulationen beobachtete das ForscherTeam um Anglés-Alcázar, wie Sternensysteme über Milliarden Jahre hinweg wuchsen, indem sie riesige Mengen an Material absorbierten, das nach einer sogenannten Supernova durchs Universum schoss und in benachbarte Galaxien vordrang und bis heute vordringt.
So gelangen Atome in gigantischen Wolken, die mit einem Tempo von Hunderten Kilometern pro Sekunde voranrasen, aus kleineren Nachbar-Galaxien auch in unsere Milchstraße. „Die Menge dieses Materials ist weit größer, als wir bisher annahmen. Auf der Erde spielten diese Atome bei der Entwicklung von Leben mit eine Rolle“, ist Daniel AnglésAlcázar sicher. Sogar fast die Hälfte der Atome, aus denen unser Körper besteht, könnten so ihren Ursprung außerhalb der Milchstraße haben, vermutet er. Pro Jahr werde von unserer Milchstraße außergalaktisches Material von der Masse der Sonne aufgenommen. Bisher dachte man, Galaxien wüchsen nur durch Aufnahme lokaler Atome. Anglés-Alcázar: „Stattdessen stammen wir alle auch aus sehr fernen Ecken des Universums.“
Ein Großteil des Wasserstoffs und des Heliums, das in Galaxien eindrang, bildete neue Sterne, während schwerere Elemente, die mit den heftigen Explosionen der Sterne zerstreut wurden, zum Rohstoff für den Aufbau von Kometen und Asteroiden, Planeten und Leben wurden.