Ein Irrer, viel Leid und viele Helden
Ein regnerischer Nachmittag an der Fuhlsbüttler Straße. Menschen, die einkaufen, im Café stehen, auf dem Weg nach Hause sind. Gestresst vielleicht. Oder voller Vorfreude. Alltag. Und dann platzt der Irrsinn hinein in die Normalität. Blut. Schreie. Ein Küchenmesser. Chaos, Leid und Angst. Auch wenn noch Fragen offen sind: Vieles deutet darauf hin, dass jetzt auch Hamburg zu den Orten gehört, an denen ein verblendeter Mensch sein kümmerliches Dasein mit Bedeutung aufladen wollte, indem er wildfremde Menschen ins Unglück stürzt. „Allahu Akbar“soll Ahmad A. laut zahlreichen Zeugenaussagen gerufen haben. „Gott ist groß.“Ein Flüchtling mit salafistischen Kontakten sei er, heißt es am Abend. Ausreisepflichtig war er, konnte aber nicht abgeschoben werden, weil Papiere fehlten, sagt der Bürgermeister. Schon wieder so ein Déjà-vu. Schon wieder dieses Gefühl der Wut. Warum kann das immer wieder passieren? Aber für alle, die denken, sie hätten schnelle Lösungen, für alle, die denken, dass so etwas dazu taugt, einen Keil in diese bunte Stadt zu treiben, gibt es folgendes Detail: Es waren junge Männer mit heller, brauner und schwarzer Hautfarbe, die sich dem Täter in den Weg stellten. Einer, ein gläubiger Muslim, so schildert es ein Kumpel, habe die „Allahu Akbar“-Rufe gehört und sich gedacht: „Damit kommst du nicht durch!“Die jungen Männer brachten den Messermann zu Boden. Sie haben die Hamburger gemeinsam verteidigt.