Hamburger Morgenpost

Traumstart!

Riesenjube­l beim FC St. Pauli, der gestern in Bochum einen Auftakt nach Maß in die ZweitligaS­aison feierte. Das Tor des Abends erzielte Christophe­r Buchtmann, der sich zu Recht über den Auftritt freute: „So bringt es Spaß, Fußball zu spielen. Wir haben au

- Aus Bochum berichtet BUTTJE ROSENFELD r.rosenfeld@mopo.de

Was für ein grandioser Start in die Zweitliga-Saison für den FC St. Pauli! Nach einer bärenstark­en Vorstellun­g gewann das Team von Olaf Janßen beim VfL Bochum vor 24000 Zuschauern mit 1:0 (0:0). Das Tor des Abends erzielte Christophe­r Buchtmann (64.) – für eine Nacht ist der Kiezklub ganz oben! Mindestens. Neuer Trainer, alte Truppe – nach diesem Motto stellte Janßen seine erste Startelf als verantwort­licher Coach auf. Zehn Spieler waren schon in der vergangene­n Serie für den Kiezklub am Ball, von den Zugängen rückte lediglich Sami Allagui (von Hertha BSC) ins Team und stürmte an der Seite von Aziz Bouhaddouz. Die Bremer Leihgabe Luca Zander verlor das interne Duell mit Jan-Philipp Kalla, Clemens Schoppenha­uer (aus Würzburg) gegen Marc Hornschuh.

Sicher wollte Janßen daran anknüpfen, was er in der Rückrunde der Vorsaison als Assistent von Ewald Lienen (gestern für den Verein in Asien unterwegs) mit der Mannschaft hingezaube­rt hatte. Platz drei in der Rückrunden­Tabelle – das weckte natürlich Hoffnungen auf eine Fortsetzun­g des Höhenflugs und einen erfolgreic­hen Auftakt im Ruhrpott.

Bochums Kult-Coach Peter Neururer, laut eigener Aussage auch St. Pauli-Fan, hatte in der MOPO ein „Topspiel“prophezeit. Und er sollte Recht behalten. Was vor allem an den Kiezkicker­n lag, die von Be-

ginn an mächtig auf die Tube drückten und sich eine Reihe guter Chancen erarbeitet­en.

Den Anfang machte der Käpt’n! Drei Minuten waren gespielt, da nutzte Bernd Nehrig die Bochumer als Slalomstan­gen, blieb aber an Keeper Manuel Riemann hängen. Dem wurde fortan richtig heiß, immer wieder musste er zupacken. Waldemar Sobota und Buchtmann (15.) scheiterte­n innerhalb weniger Sekunden ebenso an Riemann wie Bouhaddouz (28.) und Allagui (37.). Und die Hausherren? Kamen nur einmal gefährlich vor das Hamburger Tor, doch Robin Himmelmann blieb cool, blieb lange stehen und rettete mit einer Fußabwehr, als Thomas Eisfeld (30.) unbedrängt zum Schuss kam.

Mit Beginn der zweiten Hälfte wendete sich das Blatt, plötzlich bestimmte der VfL das Geschehen und brachte St. Pauli gewaltig ins Wanken. Dass die Gäste nicht fielen, war Himmelmann zu verdanken, der innerhalb von 90 Sekunden zweimal Eisfeld (50., 51.) und Danilo (50.) sowie Dimitrios Diamantako­s (62.) verzweifel­n ließ. Mitten hinein in die Bochumer Drangphase setzten die Gäste den entscheide­nden Stich: Buchtmann schloss einen Konter nach klugem Zuspiel von Allagui eiskalt ab und zog dem VfL den Stecker. Der Traumstart war perfekt!

Dienstag steht für St. Pauli der Test gegen den englischen Premier-League-Klub und neuen Kooperatio­nspartner Stoke City am Millerntor auf dem Plan. Der Kick dient als Generalpro­be für den Heimspiel-Auftakt gegen Dynamo Dresden (7. August). Dann soll Sieg Nummer zwei her.

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Mats Möller Daehli (r.) mag Christophe­r Buchtmann nach dessen Tor in Bochum nicht mehr loslassen.
 ??  ?? Drin! Christophe­r Buchtmann (r.) zieht mit links ab und lässt Bochums Manuel Riemann im Tor keine Chance. Der Treffer reichte St. Pauli zum Auftaktsie­g.
Drin! Christophe­r Buchtmann (r.) zieht mit links ab und lässt Bochums Manuel Riemann im Tor keine Chance. Der Treffer reichte St. Pauli zum Auftaktsie­g.
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