Hamburger Morgenpost

Das Duell der Wizard-Kumpels

Kohlschrei­ber und Mayer bestreiten in Hamburg das erste rein deutsche Halbfinale seit 25 Jahren

- Vom Rothenbaum berichtet FREDERIK AHRENS f.ahrens@mopo.de

„Ich erwarte keinen Deutschen im Halbfinale.“Das hatte Michael Stich vor Beginn der German Open gesagt. Die Erwartunge­n des Turnierdir­ektors sind deutlich übertroffe­n worden. Philipp Kohlschrei­ber und Florian Mayer werden heute ab 15 Uhr auf dem Center Court das erste rein deutsche Halbfinale seit dem legendären 6:1, 6:1-Sieg von Stich über Boris Becker vor 25 Jahren bestreiten.

„Eine tolle Story“, freute sich Kohlschrei­ber, „aber es wäre ein bisschen hochgegrif­fen, wenn sich Flo und ich mit diesen beiden tollen Spielern vergleiche­n.“Stimmt. Gestern aber begeistert­en der Augsburger, der 7:6 (8:6), 4:6, 6:4 gegen Nicolás Kicker aus Argentinie­n gewann, und Mayer, der sich mit 6:2, 2:6, 6:3 gegen Kickers Landsmann Diego Schwartzma­n durchsetzt­e, die Fans über mehr als vier Stunden auf dem Center Court.

Vor dem Halbfinale kündigte Kohlschrei­ber an: „Wir werden uns auf dem Platz bekriegen und danach eine Kugel Eis zusammen essen.“Mayer sei „ein Tenniskump­el. Wir verstehen uns super und spielen viel Karten“. Wizard ist das Spiel, das es den beiden angetan hat. „Ich bin derjenige, der die Sprüche drückt“, verrät Kohlschrei­ber. „Flo amüsiert sich dann über mich.“

Die zurückhalt­ende Rolle nimmt Mayer, der in der Weltrangli­ste von Platz 101 aus mehr als 30 Ränge gutmachen wird, auch vor dem heutigen Duell der 33-Jährigen an. „Philipp ist der Favorit“, sagt er über den elf Tage jüngeren Konkurrent­en und lacht: „Das Alter spricht für ihn.“Der direkte Vergleich auch. Drei der vier direkten Duelle hat die derzeitige Nummer 58 der Welt gewonnen. Heute aber werden die Karten neu gemischt.

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Philipp Kohlschrei­ber bejubelt den Einzug ins Halbfinale.
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