„60 ist sch... – ich bleibe gefühlt 50“
Er ist einer unserer besten Schauspieler – und einer der exzentrischsten. Das zeigt sich auch bei Ulrich Tukurs Haltung zu Geburtstagen. „Ich feiere die eigentlich gar nicht, manchmal kann ich mich nur nicht dagegen wehren“, erklärte der „Tatort“-Kommissar der MOPO im Interview. So wie heute – an seinem 60. Geburtstag.
Den verbringt er gemeinsam mit Frau Katharina John (45) in seiner Wahlheimat Venedig. „Jeder Geburtstag ist für ihn eine Katastrophe“, weiß die Fotografin – und möchte trotzdem eine kleine Party organisieren. Tukur lässt es mit sich machen. „Ob ich feiere oder nicht, ist mir dann fast egal.“Tukurs PartyMotto lautet so: „Wer kommt, der kommt eben ...“
Gegen die neue runde Zahl wehrt er sich eh. „Dass ich 60 werde, ist sch... Aber man sagt doch eh, dass 60 das neue 50 ist. Ich bleibe also am besten gefühlt 50.“
Umtriebig ist er ja eh noch wie mit 40. Rund 50 TV- und Kino-Produktionen sowie mehr als 15 CDs als Bandleader seiner „Rhythmus Boys“, dazu Bücher und Hörbücher hat der Wein-Liebhaber, der nach eigener Aussage „auch mal gerne wochenlang nichts tun kann“, vorgelegt. „Die Zeit der Drogen ist vorbei. Aber das Trinken macht nach wie vor Spaß.“
Tukur glänzte als Nazi-Wüstenfuchs Erwin Rommel genauso wie als RAF-Terrorist Andreas Baader in „Stammheim“. Nicht zu vergessen seine Auftritte als LKA-Ermittler Felix Murot im Wiesbadener „Tatort“, die seit Jahren den Kollegen zeigen, was beim Lieblingskrimi der Deutschen alles geht – von Ermittlungen gegen sich selbst (in Doppelrolle) bis zu Leichenrekorden. „Der Mensch ist ein Abgrund, ich will hineinschauen“, beschreibt er die Auswahl seiner Rollen.
Und sein Leben? Er lässt es auf sich zukommen, sagt der Schauspieler. „Du findest den richtigen Rhythmus im Leben, indem du dich umschaust und öffnest. Irgendwann fließt er in dich hinein.“Fast wie sein geliebter Wein. Ob Feier oder nicht: Zum Wohl, Ulrich Tukur!