„Der Wille ist entscheidend“
Über die U21 will sich Torjäger Knöll für die HSV-Profis empfehlen. Heute starten die „Rothöschen“in Norderstedt
Wer Törles Knöll in die Augen schaut und zuhört, mag kaum glauben, dass dieser junge Mann erst in einigen Wochen 20 Jahre alt wird. Der Top-Torjäger der Zweiten des HSV will es in den Profikader schaffen, kann den Regionalliga-Saisonstart heute in Norderstedt (14 Uhr, Ochsenzoller Straße) kaum abwarten und zeigt das in Mimik und Worten.
„Der Wille ist entscheidend“, macht der 17-fache Torschütze der Vorsaison klar, was für seinen Erfolg den Ausschlag gibt. Weniger eine spielende Spitze, mehr als Strafraumstürmer wird Knöll gesehen. „Es sind wenige Prozente – meist der Wille –, die den Ausschlag geben“, sagt Knöll, der vor allem von seiner Reaktion und seiner Entschlossenheit lebt.
Seiner Aussage entsprechend fällt auch die Rückschau auf den derben Misserfolg der Vorsaison aus: Der gebürtige Darmstädter schied mit Deutschlands U 20 bei der WM in Korea gegen Sambia mit 3:4 nach Verlängerung aus, nachdem die Truppe in Schlussminute und Nachspielzeit der regulären Spielzeit ein 1:3 aufgeholt hatte. „Es hat zehn Prozent Wille gefehlt“, meint der 1,84 Meter große Abiturient, der trotz großer Ambitionen seine Lockerheit bewahrt hat. Für die hat seine Mutter Ellen gesorgt, die ihn an autogenes Training heranführte, das ihn auch heute vor dem Spiel lockern und gleichzeitig fokussieren soll.
Überhaupt scheint für den nun seit einem Jahr als Single lebenden Mann die Familie prägend: Der wesentlich ältere Bruder Björn lebte vor, schwierige Zeiten zu meistern, der Vater verfolgte die Fußballkarriere eng, aber ohne Druck.
Einen Plan B hat Knöll eigentlich nicht, er möchte sich nicht durch andere Perspektiven vom Weg abbringen lassen. „Dann werde ich Lehrer“, kommt ihm schließlich zögernd über die Lippen. Sollte der Stürmer seinen Willen und die Entschlossenheit behalten, müssen Schulkinder noch einige Jahre auf diesen neuen Lehrer warten.