Hamburger Morgenpost

Weltweit Trauer um den kleinen Jungen Charlie

Tauziehen zwischen Eltern des Babys und Krankenhau­s machte den Fall bekannt

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London – Viele hatten bis zum Schluss gehofft und gebangt. Doch jetzt ist Baby Charlie, dessen Schicksal um die Welt ging, tot. Und die Trauer ist groß. Selbst Papst Franziskus twitterte: „Ich vertraue den kleinen Charlie dem Vater an und bete für seine Eltern und alle, die ihn ins Herz geschlosse­n haben.“US-Vizepräsid­ent Mike Pence sprach sein Beileid aus. Die britische Premiermin­isterin Theresa May sagte, sie sei „tief betrübt“und in Gedanken bei den Eltern.

Charlie war am Freitag nach einem monatelang­en juristisch­en Streit über seine Behandlung in einem Hospiz gestorben. Die Ärzte hatten zuvor die lebenserha­ltenden Maschinen abgestellt. Der Junge hatte das mitochondr­iale DNA-Depletions­syndrom (MDS). Zuletzt musste er künstlich beatmet und ernährt werden. Er konnte sich nicht mehr bewegen, war taub und hatte epileptisc­he Anfälle.

Bis kurz vor seinem Tod wurde um ihn gestritten: Seine Eltern hatten sich mehr Zeit gewünscht, um Abschied von ihrem elf Monate alten Sohn zu nehmen, und wollten ihn zu Hause sterben lassen. Zudem wollten sie ihn für eine experiment­elle Therapie in die USA bringen. Dafür hatten sie bereits rund 1,5 Millionen Euro an Spenden gesammelt. Das Geld soll jetzt in eine Stiftung fließen, um Kindern mit ähnlichen Erkrankung­en zu helfen.

Die Ärzte des Great-Ormond-Street-Krankenhau­ses, in dem Charlie behandelt wurde, hatten sich dagegen dafür ausgesproc­hen, dass der Junge in Würde sterben darf. Ihre Argumente: Sie wollten dem Jungen weiteres Leid ersparen.

Ein Richter des High Court entschied schließlic­h, nachdem der Rechtsstre­it mehrere Instanzen durchlaufe­n hatte, dass Charlie in das Hospiz verlegt werden und sterben solle. Für die Eltern der traurigste Moment ihres Lebens. „Unser wunderschö­ner kleiner Junge ist von uns gegangen“, teilte seine Mutter mit.

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Baby Charli ew urde nu re lf Monate alt. Ess tarb am Freitag in ein emH ospiz nach langer seltener Krankheit.
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Charli esE ltern, Chri sG ard un dC onni eY ates, kämpften bi sz um Schluss.

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