Hier versteckt sich ein Blitzer
Kreis Pinneberg Radarfalle sorgt für Ärger. Sprecherin: „Das mit dem Sperrmüll ist leider doof gelaufen“
Da muss man zwei Mal hinsehen – mindestens! Versteckt zwischen Sperrmüll, aufgestellt auf einem Privatgrundstück: Das muss der kurioseste Blitzer Norddeutschlands sein! Entdeckt wurde er an der Altonaer Chaussee in Schenefeld (Kreis Pinneberg).
Michael Björnson wohnt ganz in der Nähe, hat der MOPO das Foto der Radarfalle geschickt. Er sagt: „Der Blitzer ist bei uns in der Gemeinde bekannt wie ein bunter Hund. Die stehen hier oft an sehr widersprüchlichen Stellen.“
Seit 2005 wird die Radarfalle von kreiseigenen Mitarbeitern betrieben. Laut Silke Dräger, Leiterin des Fachdienstes für Straßenbau und Verkehrssicherheit, jedoch immer regelkonform: „Wir betreiben den Blitzer in Absprache mit der Polizei, entlasten so die Beamten.“
Auf den Vorwurf, der Blitzer würde nur an einträglichen Stellen wie kurz vor einer Ortsausfahrt stehen, sagt sie: „Das ist nicht richtig. Wir stehen viel vor Schulen, an Baustellen und in 30erZonen. Überall da, wo es angebracht ist aufgrund von erhöhtem Unfall-Risiko.“
Aber warum ist die Radarfalle ab und an unter einem Tarnnetz verborgen? Und hat die Benutzung von Sperrmüll Methode? Dräger: „Das ist leider doof gelaufen. Wir haben in Absprache mit dem Hausbesitzer den Blitzer aufgestellt. Da die Länge unserer Kabel limitiert ist, stand er etwas ungünstig vor dem Sperrmüll, den der Anwohner am Vorabend rausbrachte.“Das Tarnnetz gehöre aber zur regulären Ausrüstung. Wann es eingesetzt werde, obliege der Polizei. Die war gestern für ein Statement nicht zu erreichen.