Hamburger Morgenpost

Beim HSV nennen sie ihn „Huub“

Niederländ­er hat schon einen Spitznamen – und holte sich vor seinem Wechsel Tipps bei Hoogma

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Was soll jetzt noch schiefgehe­n? Mit reichlich Tipps im Gepäck kam Rick van Drongelen zum HSV, einen Spitznamen bekam er direkt verpasst und ein Küsschen von Mama gab’s auch. Fehlt nur noch der sportliche Beleg, dass der holländisc­he Abwehr-Bubi das hält, was sich alle von ihm verspreche­n.

Als der erste Ritt geschafft war, holte er sich zügig seine Belohnung ab. Van Drongelens Trainings-Premiere im Volkspark, da wollte und musste er hinterher kurz bei Mama Heleen vorbeischa­uen. Ein dickes Küsschen, ein strahlende­r Sohn und überhaupt: Stolz wie Bolle sind die van Drongelens, dass einer der ihren den großen Schritt in die Bundesliga geschafft hat. Zu zwölft (!) reisten sie nach Hamburg, um dabei zu sein. „Sechs Stunden saßen sie im Auto“, erzählte der Held der Familie. „Das bedeutet mir sehr viel.“

Beim HSV wird wieder holländisc­h gesprochen. Van Drongelen tritt in die Fußstapfen der van der Vaarts, de Jongs oder Mathijsens. Schon als sie Hamburg verzaubert­en, nahm der kleine Rick vom HSV Notiz. „Jeder in Holland kennt den Klub“, versichert er.

Und wenn es denn in Holland schon so viele Ex-Hamburger gibt, lag es natürlich nahe, dass er sich in der Heimat mit Tipps eindeckte, als es heiß wurde. „Ich habe Nico Hoogma angerufen, der ja früher beim HSV gespielt hat“, erzählt der 18-Jährige. „Natürlich habe ich auch mit seinem Sohn Justin über die Bundesliga gesprochen.“Hoogma junior kickt seit Sommer bei Hoffenheim, „er hat vom Training geschwärmt und gesagt: So kann man sich besser entwickeln, das ist der Unterschie­d zu Holland.“Es ging dann alles recht schnell mit van Drongelen und dem HSV. „Vor zwei Wochen wurde es konkret“, erzählt er. Nach dem 1:1 des HSV gegen Sparta Rotterdam in Österreich baten Sportchef Jens Todt und Trainer Markus Gisdol zum Gespräch. „Sie kamen ins Hotel und gaben mir sofort ein gutes Gefühl“, so van Drongelen, der für den HSV dem SC Freiburg absagte.

Und wie war er nun, der erste Tag beim neuen Klub? In jedem Fall denkwürdig, denn der Holland-Bubi erhielt sofort den ungewöhnli­chsten Spitznamen des Kaders. Schuld daran trägt Abwehrkoll­ege Mergim Mavraj. Der erinnerte sich an ExHSV-Trainer Huub Stevens und zögerte bei der Namensgebu­ng nicht lange: „Er meinte, Huub würde gut zu mir passen“, sagt van Drongelen und grinst. Kann man sich halt nicht aussuchen.

Van Drongelen in Hamburg. Demnächst allein, die Familie muss zurück. Aber irgendwie bleibt sie ja, verewigt als Tattoo auf seinem rechten Arm. „Ich habe dort einen Stammbaum mit den Namen meiner Eltern, meiner Schwester und Neffen“, berichtet der Youngster stolz. Sie ist ihm anzumerken, die Euphorie, ein Teil der Bundesliga und des HSV zu sein. Sie haben Hamburg echt gefehlt, diese Holländer.

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Verdiente Belohnung: Mama Heleen herzt Sohnemann Rick.
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Huub Stevens trainierte den HSV von Anfang 2007 bis 2008.

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