Hamburger Morgenpost

Der Bleifuß-Bubi mit dem Pokerface

Interview Ansel Elgort aus „Baby Driver“über Lenken mit der Handbremse und seine Leidenscha­ft fürs Tanzen

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Unfassbare Auto-Stunts, ein ultracoole­r Soundtrack – und als Titelheld ein Milchbubi, der nie eine Miene verzieht: Die rasante Gangster-Komödie „Baby Driver“ist einer der Sommerhits in den Kinos. Die MOPO sprach mit Hauptdarst­eller Ansel Elgort (23, „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“) über das Lenken mit der Handbremse und seine Leidschaft fürs Tanzen. MOPO: Sie spielen in „Baby Driver“einen begnadeten Autofahrer. Wie groß sind da die Parallelen zur Realität?

Ansel Elgort: Ich würde sagen, dass ich auch im echten Leben ganz gut fahre. Wobei, so richtig gut geworden bin ich erst durch die Arbeit an dem Film. Ich habe viel mit unseren Stunt-Fahrern trainiert und gelernt, wie man ein Auto richtig unter Kontrolle bekommt. Worauf kommt es dabei an? Vor allem ist die Handbremse wichtig. Nicht so sehr im Alltag vielleicht, aber wenn man ein paar Stunts hinlegen will, ist die auf jeden Fall essenziell. Die Hinterräde­r blockieren und dann mit den Vorderräde­rn lässig das Auto mal eben um 90 Grad schlittern zu lassen – das kann ich jetzt. Damit ist echt ein

Traum wahr geworden. Schiss hatten Sie nie?

Ich durfte nur selten selbst fahren, wenn außer mir noch jemand anderes im Auto saß. Denn natürlich sollte unbedingt verhindert werden, dass ich jemanden umbringe. Ob mir selbst etwas passiert, war den Produzente­n dagegen scheinbar egal (lacht). Aber Angst hatte ich tatsächlic­h nie wirklich. Heizen Sie jetzt auch privat so ungestüm durch die Straßen?

Nein, aber auf jeden Fall mit mehr Kontrolle über mein Auto als je zuvor. Das ist ein gutes Gefühl. Wobei ich ja in New York lebe und in der Stadt eigentlich viel lieber mit dem Fahrrad oder auch der UBahn fahre. Ins Auto steige ich vor allem, wenn ich mal rausfahren will. Was für ein Auto besitzen Sie?

Lustigerwe­ise fahre ich den roten Subaru, den Sie auch in „Baby Driver“gesehen haben. Als die Dreharbeit­en abgeschlos­sen waren, bekam ich eines der verwendete­n Autos geschenkt. Ihre Figur in „Baby Driver“ist nicht nur ein guter Autofahrer, sondern hat auch den Rhythmus im Blut. Genau wie Sie? Oh ja. Ich liebe Musik und tanze von morgens bis abends durchs Haus. Egal ob Musik läuft oder nicht. Mein großes Vorbild ist

nicht umsonst Gene Kelly. Tatsächlic­h?

Sagen wir mal: eines von vielen Vorbildern. Michael Jackson oder John Travolta gehören auch dazu. Ich habe als Kind Ballett und später Stepptanz gelernt. Männer, die tanzen, sind doch großartig. Und eben gar nicht unmännlich, wie immer wieder behauptet wird. Echt schade, dass heutzutage alle Angst davor zu scheinen haben, sich mal locker zu machen. Das Interview führte PATRICK HEIDMANN „Baby Driver“: 112 Min., ab 16 J. in vielen Hamburger Kinos

„Ich fahre eigentlich viel lieber Fahrrad oder U-Bahn.“Ansel Elgort

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 ??  ?? Im Film hat „Baby“einen Tinnitus, den er mit Musik aus dem Ohrhörer übertönt.
Im Film hat „Baby“einen Tinnitus, den er mit Musik aus dem Ohrhörer übertönt.

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