Stückel-Mord immer irrer!
Weiteres Leichenteil in Billbrook gefunden
Nach schaurigem Fund in Rissen: Torso von Maria E. (48) in Kanal entdeckt Zwischen den Fundorten liegen 25 Kilometer! Was Experten jetzt vermuten:
Dieser Fall wird immer mysteriöser. Am 1. August verschwindet die Prostituierte „Lucy“(48), die mit bürgerlichem Namen Maria E. heißt. Sie ist Hure und geht in St. Georg anschaffen. Vier Tage später wird ein Teil des Leichnams gefunden – am Ufer der Tideelbe in Rissen. Jetzt ist wieder ein Körperteil aufgetaucht – in einem Kanal in Billbrook, rund 25 Kilometer entfernt! Verstreut der Täter Leichenteile in der ganzen Stadt?
„Aufgrund von DNASchnelltests wird davon ausgegangen, dass es sich bei den bislang aufgefundenen, nun insgesamt drei Leichenteilen um Teile desselben Leichnams handelt“, sagt Polizeisprecherin Heike Uhde. „Bei dem Leichnam handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um die vermisste 48-Jährige. Die Ermittlungen der Mordkommission dauern an.“
Die Fundorte sind jedoch rätselhaft. Am Freitag findet ein Spaziergänger gegen 8 Uhr die ersten beiden Leichenteile – in Höhe des Leuchtturmwegs in Rissen. Nach MOPO-Informationen handelt es sich um den Unterkörper
und einen Oberschenkel der Frau. Die beiden Teile liegen etwa 200 Meter voneinander entfernt. Die Polizei sucht stundenlang Ufer und nahe Wanderwege ab – ohne Ergebnis.
Und jetzt der neue Fund: 25 Kilometer entfernt, in östlicher Richtung, entdeckt ein Zeuge gegen 18.30 Uhr den Torso der Vermissten. Er treibt auf der Wasseroberfläche, und zwar an der Mündung von Tiefstack- und Billekanal in Billbrook. Feuerwehrleute bergen die menschlichen Überreste aus dem Fahrwasser und bringen sie ins Institut für Rechtsmedizin.
Wie können die Fundorte so weit auseinanderliegen? Hat der Mörder sein Opfer zerstückelt und ist quer durch die Stand gefahren, um die Teile abzulegen? „Es
wäre denkbar“, sagt der Direktor der Rechtsmedizin Klaus Püschel zur MOPO (siehe Interview rechts). Oder könnte die Elbe sie dort hingespült haben? „Das halte ich in dieser kurzen Zeit für eher unwahrscheinlich“, sagt ein Wasserschutzpolizist zur MOPO. „Die Tideelbe hat immer Flut und ablaufendes Wasser. Außerdem befindet sich auf dem Weg eine enge Schleuse. Wie soll das Leichenteil da durchgekommen sein?“Ein Lotse dagegen: „Das Teil könnte sich an einem Boot verhakt haben und mitgeschleift worden sein.“Tatsächlich liegt der Fundort in der Nähe eines Bootshafens.