Trumps Trampel-Diplomatie führt die USA ins Abseits
Verbündete vor den Kopf gestoßen, Krisen ausgelöst: Wie gefährlich ist der US-Präsident?
Washington – Der Mann weiß, wie man Gegner über den Tisch zieht! Die Kunst des Deals – Donald Trump verkaufte sich hier als Meister, dafür wählten die US-Bürger ihn zum Präsidenten. Und dürfen sich jetzt verschaukelt vorkommen: Noch nie waren die USA so einsam.
Handelsabkommen und Klimaschutz – mit stolzgeschwellter Brust wickelte der ach so erfahrene SuperUnternehmer ab, was Vorgänger mühsam ausgehandelt hatten: Die Nachbarn Kanada und Mexiko sind vor den Kopf gestoßen, in der EU rollen die Augen, wenn die Rüpel-Diva aus Washington anreist, der treue Verbündete Australien ist auf Zinne, weil Trump Absprachen zu Flüchtlingen nicht anerkennt.
Völlig verrannt hat Trump sich auch bei den Russen: Pöbeleien und Sanktionen einerseits, andererseits immer neue Enthüllungen über Drähte zum Kreml und private Finanzdeals machen den Präsidenten hilflos – wie soll er mit dem Vollprofi Wladimir Putin noch erfolgreich verhandeln?
Trump hat China im Wahlkampf als Quell allen wirtschaftlichen Unheils für die US-Wirtschaft an den Pranger gestellt. Nicht gut, wenn man das Riesenreich an seiner Seite braucht – etwa, um Nordkoreas AtomGiftzwerg zu bremsen.
Trump stümpert sich durch den Nahen Osten – Saudis und Golfstaaten durften sich ungestört fühlen, gingen knallhart gegen das unbequeme Katar vor: Diese Krise ist ebenso das Ergebnis von Trumps Trampel-Diplomatie wie die Endlos-Blutbäder in Syrien, das von den Saudis für einen Statthalter-Krieg gegen den Iran missbraucht wird.
Und die guten Nachrichten? Nach gut einem halben Jahr im Amt hat Trump neue Freunde: Ob Ungarn, Polen, die Türkei oder Israel – rechtspopulistische Regierungen sind ganz hingerissen von Trumps blindem Aktionismus. Reichlich zweifelhafte Freunde für die einst mächtigste Nation der Welt.