HSH-Nordbank frisst 505 Millionen Euro!
Abwicklungsgesellschaft macht Miese – 800 Mio. Schuldenerlass für Reederei?
Jetzt wird’s teuer für Hamburg und Schleswig-Holstein! Die Gesellschaft der beiden Länder, die einen Teil der faulen HSHNordbank-Kredite abwickeln soll, hat in ihrem ersten Geschäftsjahr einen Verlust von 505 Millionen Euro verbucht. Hamburgs Opposition ist erschüttert.
Kaum hatte die Abwicklungsgesellschaft ihren Geschäftsbericht veröffentlicht, hagelte es Kritik der Oppositionsfraktionen. „Die Verluste übertreffen unsere schlimmsten Befürchtungen“, sagte Michael Kruse (FDP). „Die HSH-Portfoliomanagement ist dabei, ein Milliardengrab zu werden.“Das hätte mit einer ehrlichen Bewertung der angekauften Kredite im vergangenen Sommer vermieden werden können, so Kruse weiter.
Die Abwicklungsgesellschaft hatte im Auftrag der Länder am 1. Juli 2016 im Zuge des anstehenden Verkaufs der HSHNordbank schlechte Kredite der Bank im Wert von 4,1 Milliarden Euro übernommen und dafür 2,4 Milliarden Euro bezahlt. Als Sicherheit dienten 253 Schiffe, davon zwei Drittel Containerschiffe. Der Auftrag der Länder an die neue Gesellschaft lautete, diese Kredite möglichst mit Gewinn zu verwerten und abzuwickeln. „Hamburg und Schleswig-Holstein haben auf Basis fragwürdiger Bewertungen einen überteuerten Kaufpreis gezahlt und damit die Risiken für die Landeshaushalte deutlich erhöht“, kritisiert Thilo Kleibauer (CDU).
Zudem berichtet die „Welt“. dass die HSH Nordbank dem Unternehmen des Reeders Heinrich Schoeller rund 800 Millionen Dollar Schulden erlassen will. Das Unternehmen Schoeller Holdings in Limassol auf Zypern hatte zeitweise bis zu 1,5 Milliarden Euro von der HSH Nordbank geliehen. Die Kredite stammen aus den Jahren 2005 bis 2008, also der Zeit unmittelbar vor Beginn der Schifffahrtskrise, als die Bank einen stark expansiven Kurs steuerte. Mit dem Schuldenerlass versucht die Bank offensichtlich, problematische alte Schiffskredite zu bereinigen.