Taucher finden noch mehr Leichenteile
Winterhude Erfolgreiche Suchaktion – Polizei weiter ratlos
Der Mord an Hure „Lucy“: Fast täglich tauchen zurzeit in Hamburger Gewässern neue Leichenteile auf. Gestern suchten Polizeitaucher den Goldbekkanal ab – und fanden das siebte Körperteil. Doch noch immer fehlen weitere.
Was geht bloß im Kopf eines Mörders vor, der sein Opfer tötet, zerstückelt, dann quer durch die City fährt und die Teile in verschiedenen Stadtteilen im Wasser versenkt? Das weiß nur der Killer, der frei herumläuft.
Seit den 50er Jahren hatte das Institut für Rechtsmedizin über 50 Fälle der Zerstückelung und Verstümmelung zu bearbeiten.
Für Professor Klaus Püschel, den Chef der Rechtsmedizin, ist diese Vorgehensweise gar nicht so ungewöhnlich: „Wir hatten schon Fälle, bei denen Leichenteile an unterschiedlichen Orten im Wald oder in verschiedenen Mülltonnen abgelegt wurden“, sagt er.
„Lucy“wird am 1. August an einem Stundenhotel in St. Georg zuletzt gesehen, als sie einkaufen geht. Sie kehrt nicht zurück. Am 4. August findet ein Spaziergänger die ersten beiden Körperteile am Elbufer in Rissen – vermutlich Unterleib und Oberschenkel.
Am 7. August treibt ein Torso in der Mündung Tiefstack-/Billekanal in Rothenburgsort.
Am 8. August entdecken Bootsfahrer ein Körperteil im Goldbekkanal in Winterhude.
Am 9. August treiben zwei Körperteile im Billehafen in Rothenburgsort.
Die Polizei suchte bereits die Elbe vor Rissen ab – erfolglos. Ob nach dem Goldbekkanal noch weitere Gewässer abgetaucht werden, ist noch unbekannt.