Hamburger Morgenpost

Sakai nimmt sich in die Pflicht – und spielt um einen Vertrag!

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Letztlich musste er nur noch Ja sagen. Als Markus Gisdol ihn am Dienstag zur Seite zog, da ahnte Gotoku Sakai schon, was der Trainer von ihm wollte. „Er hat mich nach meiner Meinung gefragt und wollte wissen, wie ich die Zeit als Kapitän empfunden habe“, so der Japaner. „Dann sagte er: ,Wenn du Bock hast, bleibst du Kapitän’.“So einfach ist das manchmal.

Sakai, der alte und neue starke Mann des HSV. Seit November ist er Kapitän, nun die Bestätigun­g. „Eine Ehre“sei das, na klar. Aber auch eine Verpflicht­ung. Schonungsl­os nimmt sich der 26-Jährige in die Pflicht, sagt: „Ich erwarte von mir jetzt viel mehr als in der letzten Saison! Ein Tor und zwei Vorlagen, das war zu wenig. Ich will mehr und setzte mich da sehr unter Druck.“

Klartext vom Käpt’n. Sakai hat sich an seine Rolle gewöhnt, auch wenn es nicht immer leicht war. Sinnbildli­ch für die enorme Anspannung waren die Momente nach der LastMinute-Rettung im Mai gegen Wolfsburg, als Sakai hemmungslo­s weinend auf dem Feld zusammensa­ckte. „Ich hatte so viel Druck“, bekannte er später. „Ich konnte nur noch weinen, nicht jubeln.“

Nun hofft der Kapitän auf eine ruhigere Saison. Dass es dazu bereits am Sonntag beim Drittligis­ten VfL Osnabrück einer guten Leistung bedarf, ist klar. Nicht auszudenke­n, der HSV würde im Pokal gleich scheitern. „Wir müssen gewinnen, egal wie“, so Sakai.

Der Mann mit der Binde wird wieder vorangehen. Fehlt nur noch was anderes zum großen Glück: ein neuer Vertrag. Der von Sakai endet nach der Saison, Gespräche gab es noch nicht. „Da muss ich wohl mal hoch ins Büro gehen“, sagt der Japaner lachend.

Keine Sorge – gibt er weiter Gas, kommen die aus dem Büro zu ihm. Ganz sicher.

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