Mach’ sie nass, Gesa!
Hindernis-Floh Krause kämpft heute gegen die große Konkurrenz – und das Wetter
Von CHRISTOPH LEUCHTENBERG
Gesa Felicitas Krause wirkte, als hätte sie das Allerschlimmste gerade hinter sich. Der vor Kälte bibbernde Hindernis-Floh (1,67 m) wusste es aber besser. „Ich glaube, das Finale wird jetzt das schwerste Rennen meines Lebens“, sagte die 25-Jährige nach ihrem Vorlauf-Sieg. Heute (22.25 Uhr/ARD live) muss es Krause in London über die 3000 Meter Hindernis mit Afrikas Übermacht und dem Wetter aufnehmen. Mach’ sie alle nass, Gesa!
Vor zwei Jahren hatte Krause in Peking sensationell WMBronze geholt. Wie schwer die Wiederholung dieses Coups wird, ist der Europameisterin durchaus bewusst. „So eine große Breite an guten Hindernisläuferinnen gab es noch nie“, sagte Krause: „Die Taktik lautet, sich so weit wie möglich nach vorne zu kämpfen.“
Dass ihr die ganz großen Aufgaben liegen, das zeigte die Triererin schon im knüppelharten Vorlauf. Im eisigen Dauerregen („Normalerweise ist der Wassergraben eine Erfrischung, das war es diesmal eher nicht“) agierte Krause kalt wie eine Hundeschnauze und gewann. Ihre taktische und analytische Stärke sowie eine herausragende HürdenTechnik sind ihre großen Trümpfe im Vergleich mit den Branchenführerinnen um Weltmeisterin Hyvin Kiyeng Jepkemoi aus Kenia.
Krauses wichtigster Wunsch für den Griff nach einer Medaille wird sich aber wohl nicht erfüllen. „Ich liebe die Wärme. Im Finale sieht es hoffentlich anders aus.“Die Prognose für heute: 15 Grad, Regenwahrscheinlichkeit 90 Prozent ...