SAGA bekommt Schanzen-Filet
„Central Park“: Letztes unbebautes Grundstück ist vergeben
Von STEPHANIE LAMPRECHT
Das letzte städtische Sahnestück der Schanze, derzeit noch Standort des Beachclubs „Central Park“, wird an die SAGA vergeben. Das hat die Senatskommission für Stadtentwicklung jetzt entschieden. Pläne für einen Neubau mit Platz für Clubs und kleines Gewerbe sind damit vom Tisch. Bis 2023 aber wird das Gelände ohnehin noch von der Bahn beansprucht.
Das Ende für den Beachclub Central Park und den Bauwagenplatz „Zomia“ist absehbar: Ab Ende 2021 wird die Deutsche Bahn das Gelände („Brammerfläche“) an der Max-Brauer-Allee als Vormontagefläche für die Erneuerung der Sternbrücke über die Stresemannstraße brauchen. Für die Lagerung der großen Gleisteile wird viel Platz benötigt. Bis Mitte 2023 sollen die Bauarbeiten dauern. Ein Verkauf der Fläche an die SAGA ist laut Finanzbehörde frühestens für Ende 2022 geplant.
Wenn die Sternbrücke erneuert wird, müssen auch die Clubs unter der Brücke weichen. Der Bezirk Altona hat für die Brammerfläche bisher ein Konzept einer gemischten Nutzung favorisiert, mit Sozialwohnungen, neuen Räumen für die Musikclubs der Sternbrücke, sowie weiteren kulturellen und sozialen Angeboten. An Kaufinteressenten mangelte es nicht.
Was die SAGA mit der Fläche macht, ob dort eine reine Wohnbebauung entsteht, darauf hat der Bezirk wenig Einfluss. Um wenigstens ein Signal zu setzen, soll jetzt ein „Letter of Intent“verfasst werden. Darin soll sich die SAGA etwa verpflichten, Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr bevorzugt mit Wohnungen zu versorgen, und in den Erdgeschossen Räume für Gewerbe und Existenzgründer anzubieten. Auch Flächen für Sportvereine sind gewünscht, außerdem sollen keine weiteren Kneipen im Quartier entstehen. Die SAGA will sich zu den Wünschen noch nicht äußern.
Seit Jahren steht die Fläche im Fokus von Stadtplanern und Anwohnern. Ideen gab es viele, so sollte der Beachclub aufs Dach des Neubaus ziehen. Eine Dönerfabrik stieß auf Widerstand, Autohaus-Pläne der Firma Brammer verschwanden in der Versenkung, ließen den Namen zurück: Seit den 90er Jahren heißt das Gelände „Brammer-Fläche“.