Rechtsextreme in Seenot geraten
Ausgerechnet Flüchtlingsretter kamen den „Identitären“zur Hilfe
Rom – Mit viel Trara waren sie in See gestochen: Mitglieder der rechtsextremen Identitären Bewegung hatten ein Schiff gechartert, um vor Libyens Küste Flüchtlinge zu belästigen und Helfer zu behindern. Gestern rief die „C Star“plötzlich selbst um Hilfe – das NaziSchiff geriet in Seenot. Und ausgerechnet die verhassten Menschenrechtler von „Sea Eye“eilten zur Hilfe.
Motorschaden! Manövrierunfähig dümpelte die „C Star“im Mittelmeer, rief per Funk um Hilfe. Und die kam von einem „Sea Eye“-Schiff. Peinlich: Eigentlich waren die Rechten auf dem Wasser, um Organisationen wie „Sea Eye“das Leben schwer zu machen. Die üble Mär in rechten Kreisen: Durch ihre Arbeit locken die Seenotretter die Flüchtlinge erst aufs Wasser und helfen Schleppern.
Als die Rechten die „Sea Eye“sahen, lehnten sie Hilfe ab. Die Retter nahmen den absurden Einsatz sportlich: „In Seenot Geratenen zu helfen, ist die Pflicht eines jeden, der auf See ist – unterschiedslos zu ihrer Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Gesinnung“, so ihr Sprecher Michael Buschheuer.
Schon zuvor litt die Nazi-Aktion unter Pannen und Pleiten: In Ägypten kam das Schiff an die Leine, die Crew in den Knast. Nächster Schauplatz: Nordzypern. Teile der Mannschaft türmten, wieder landeten die Rechten hinter Gittern – der Vorwurf: Schlepperei. Ausgerechnet... Der weitere Kurs nach Libyen war ein
Spießrutenlauf: Angesteuerte Häfen auf Kreta und Sizilien sowie in Tunesien verweigerten das Einlaufen und Betanken. Einhellige Botschaft von Fischern und Behörden: Rassisten nicht willkommen!