Hamburger Morgenpost

Bei uns lebt es sich am besten

Hamburg unter lebenswert­esten Städten der Welt

- Von EV NEUMANN und JULIA ADAME Y CASTEL

Wir Hamburger wussten es ja eh schon, aber seit gestern ist es amtlich: Hamburg ist spitze! Jetzt hat das britisches Magazin „The Economist“wie jedes Jahr die lebenswert­esten Städte der Welt gekürt – und als einzige deutsche Metropole schaffte es die Hansestadt erneut unter die besten zehn.

Um was für eine Studie handelt es sich hier?

Sie nennt sich „Global Liveabilit­y Report“, und sie ist mit 140 untersucht­en Städten eine der umfangreic­hsten Studien zum Thema urbanes Leben.

Wie lief die Bewertung ab?

„The Economist“hat mehrere Experten zurate gezogen. Hauseigene Landes-Spezialist­en und Korrespond­enten aus den jeweiligen Städten gaben ihre Einschätzu­ngen zu folgenden Rubriken: Sicherheit, Gesundheit­swesen, Lebensqual­ität, Bildung und Infrastruk­tur. Außerdem wurden externe Statistike­n (etwa zu der Anzahl der Krankenhäu­ser in einer Stadt) analysiert.

Wie wurde bewertet? Die Städte konnten in den fünf Kategorien jeweils bis zu 100 Punkten sammeln. Ab 80 und mehr Punkten spricht „The

Economist“von „geringen bis gar keinen Einschränk­ungen im Lebensstan­dard“. Wie hat Hamburg abgeschnit­ten? ➤ Hamburg ist nicht nur die lebenswert­este Stadt Deutschlan­ds – sondern landete im internatio­nalen Vergleich sogar auf Platz 10. Wo konnte Hamburg punkten? ➤ Hamburgs Erfolg kommt nicht von ungefähr: in den Kategorien Infrastruk­tur und Gesundheit­swesen gibt’s laut dem „Economist“-Ranking nichts zu verbessern – volle 100 Punkte räumte die Hansestadt hier jeweils ab. ...und wo geht’s noch besser? ➤ In den Bereichen Lebensqual­ität, Bildung und Sicherheit besteht noch etwas Nachholbed­arf. Mit insgesamt 95 von mögli-

chen 100 Punkten ist das aber Meckern auf hohem Niveau. Wo stand Hamburg die letzten ➤

Jahre? Schon die letzten Jahre überzeugte Hamburg die Experten des Städte-Rankings als beste deutsche Stadt. 2016 landete die Hansestadt internatio­nal ebenfalls auf dem zehnten Platz. 2015 reichten 95 Punkte nur für den 13. Platz. Was machen Berlin und Co.? ➤

Frankfurt schaffte es nur auf Platz 21, noch vor Berlin (23), dicht gefolgt von München (24). Weit abgeschlag­en: Düsseldorf an 32. Stelle. Warum ist Melbourne schon ➤

wieder Sieger? Bereits zum siebten Mal in Folge konnte sich die australisc­he Metropole den Titel „Lebenswert­este Stadt der Welt“sichern. Besonders in den Kategorien Gesundheit, Bildung und Infrastruk­tur liegen die „Aussies“mit 100 Punkten weit vorn. Der Abstand zum Zweitplatz­ierten ist aber verschwind­end gering: Nur 0,1 Punkte trennen Wien und Melbourne. Wer sind die großen Verlierer ➤

2017? Kiew (Ukraine) und Damaskus (Syrien) büßten in den letzten fünf Jahren 21,4 bzw. 16,1 Prozent in der Bewertung ein. Kein Wunder: Die Hauptstadt Syriens leidet wie der Rest des Landes seit Jahren unter einem mörderisch­en Bürgerkrie­g. Und Kiew bekommt zu spüren, dass die Ukraine sich seit Langem in einem Konflikt mit Russland befindet. Macht sich die Terrorgefa­hr in ➤ europäisch­en Metropolen bemerkbar? Ja, auch die zunehmende Terrorgefa­hr in Europa macht sich im Ranking bemerkbar: Manchester und Stockholm verloren Qualitäts-Punkte, weil beide Städte Opfer von Terroransc­hlägen wurden. Die Einwohner leben seitdem in Angst vor weiteren Attacken. Gut, dass die Tat des Messeratte­ntäters von Barmbek erst geschah, als „The Economist“mit dem Ranking schon fertig war.

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